Frankfurts Filip Kostic
  • Ex-HSV-Profi Filip Kostic wechselt von Frankfurt zu Juventus Turin.
  • Foto: dpa

Wahnsinn! Eintracht Frankfurt schafft das Euro-Wunder

Der Europapokal-Traum der Frankfurter Eintracht ist auf dramatische Weise wahrgeworden. Im Europa-League-Endspiel Estadio Ramón Sánchez Pizjuán zu Sevilla siegten die Hessen gegen die Glasgow Rangers mit 6:5 nach Elfmeterschießen (1:1, 1:1, 0:0) und holten sich die erste internationale Trophäe nach 42 Jahren. Kevin Trapp parierte den vorletzten Elfer der Schotten, bevor Rafael Borré den entscheidenden Schuss vom Punkt verwandelte.  

Schon der Beginn des Spiels gehörte der Eintracht. Auf dem Rasen wirkte sie weniger nervös, von den Rängen waren vor allem zu hören: Gesänge in deutscher Sprache. Die kurzzeitig verstummten, als John Lundstram Frankfurts Sebastian Rode mit gelbwürdig hohem Fuß an der Stirn traf und der Eintracht-Kapitän minutenlang behandelt werden musste. Zum Glück ging es dann weiter: für Rode mit Turban, für die Fans mit Liedgut.

Aribo trifft für Rangers zur Führung – Borré gleicht aus

Und Frankfurt war das torgefährlichere Team, näherte sich dem Kasten der Schotten an: Erst vertändelte Daichi Kamada im Strafraum den Ball, dann beförderte Djibril Sow jenen mit zu wenig Wucht auf das Tor (12.). Und Ansgar Knauff scheiterte mit seinem Schuss nach Dribbling am 40-jährigen Rangers-Torwart Allan McGregor (20.). Nach einer halben Stunde standen zehn zu eins Schüsse pro Frankfurt zu Buche. 

Der erste nennenswerte Glasgower Abschluss war ein Kopfball von Lundstram nach 36 Minuten. Der allerdings immer noch deutlich weniger gefährlich war als der abgefälschte Schuss von Jesper Lindström (48.). Fünf Minuten später verweigerte Schiedsrichter Slavko Vincic Frankfurts Rafael Borré nach klarem Fußtreffer von Connor Goldson einen Elfer – und weitere vier Minuten kam es noch übler: Sow köpfte in Richtung eigenes Tor, Tuta rutschte aus, Joe Aribo war frei durch und schob zum 1:0 ein.

Wegbereiter: Rafael Borré trifft für Frankfurt zum 1:1. Imago
Wegbereiter: Rafael Borré trifft für Frankfurt zum 1:1.
Wegbereiter: Rafael Borré trifft für Frankfurt zum 1:1.

Ein Schock. Allerdings einer von nur kurzer Dauer (obwohl erneut Kamada freistehend vergab (67.)): Wie so oft flankte Kostic, fand Borré – und der spitzelte den Ball zum Ausgleich aus zwei Metern ins Tor (69.). Zu mehr reichte es bis zum Ende der regulären Spielzeit nicht. Auch, weil Kostic‘ Mix aus Flanke und Schuss knapp am langen Pfosten vorbeirauschte (89.). 

Auch nach erneutem Wiederanpfiff besaß zunächst Frankfurt die beste Chance, nachdem Calvin Bassey den Ball verstolperte, Balldieb Borré aber noch einholte und dessen Schuss aus spitzem Winkel abblockte (95.). Kevin Trapp war einzig gefordert bei Borna Barisic‘ Gewaltschuss (106.). Der eingewechselte Ajdin Hrustic verzog im direkten Gegenzug um zwei Meter (107.). Als sich beide Teams schon mehr oder minder auf die Entscheidung vom Punkt eingestellt hatten, bot sich Ryan Kent die Möglichkeit zur selbigen aus noch deutlich kürzerer Distanz. Allerdings rettete Trapp in Manier eines Handballtorhüters aus kurzer Distanz (118.). Und auch den Freistoß von James Tavernier parierte der deutsche Nationalkeeper (120.+1).

Im Elferschießen verwandelten zunächst alle Schützen sicher – bis zum vierten Spieler, der für die Rangers antrat: Aaron Ramsey zielte in die Mitte, Kevin Trapp hielt. Zwar glichen den Schotten noch einmal aus, mit dem letzten Elfmeter von Rafael Borré war es dann aber aus: Frankfurt siegt. Und besteigt Europas Fußball-Thron erstmals seit 42 Jahren.

Die zusätzliche Belohnung: Frankfurt spielt in der kommenden Saison in der Champions League!

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