„Geiler Typ!” Magath schaltet sich per Facetime in die Hertha-Kabine
Hertha BSC gewinnt das erste Spiel nach dem Trainerwechsel gegen Hoffenheim mit 3:0. Der neue Coach Felix Magath fehlte aufgrund einer Corona-Infektion, schaltete sich aber per Telefon zu. In den weiteren Bundesliga-Spielen am Samstagnachmittag gewann der VfB Stuttgart das Abstiegsduell gegen Augsburg kurz vor Schluss mit 3:2. Die Mainzer rund um DFB-Neuling Anton Stach fertigten Bielefeld mit 4:0 ab und Fürth und Freiburg teilten sich die Punkte in einem torlosen Spiel.
Verteten wurde Magath von Assistent Mark Fotheringham – erfolgreich! „Oh wie ist das schön“, schallte es durch das Olympiastadion. Die Berliner Fans feierten ihre Spieler, die den ersten Sieg des Jahres mit großer Erleichterung bejubelten. Nach monatelanger Tristesse und Verzweiflung ist mit „Quälix“ Magath bei Hertha BSC die Freude am Fußball zurückgekehrt – obwohl er gar nicht dabei war.
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
„Bei uns hat’s unter der Woche klick gemacht nach dem Trainerwechsel“, sagte Mittelfeldspieler Marco Richter nach dem erlösenden 3:0 gegen Hoffenheim bei Sky und verriet, das der neue Chefcoach sein Team vor dem Spiel und in der Halbzeitpause per Facetime eingestimmt hatte.
Co-Trainer Fotheringham meinte nach dem Spiel:„Ich bin megastolz auf unsere Jungs. Sie haben glaube ich einen guten Job gemacht, gegen den Ball sehr kompakt gearbeitet. Sie hatten einen guten Abstand zwischen der Kette und der ersten Linie. Und wenn wir den Ball gewonnen haben, sind wir mit Schwung nach vorne gekommen. Ich hatte immer Kontakt mit dem Trainer, der Boss war immer dabei.“
Zu seinem neuen Job sagte der Schotte bei Sky: „Ich bin hergekommen, um für einen megabekannten Namen in Felix Magath zu arbeiten. Ich bin sehr dankbar für diese Chance, da er einer der erfolgreichsten Trainer im Weltfußball ist. Ich gebe einfach alles für ihn und für die Chance, die ich von Fredi Bobic bekommen habe, bin ich einfach dankbar. Was für ein geiler Typ! Ich bin einfach Mark, ich bin ein einfacher Typ.“
Bundesliga: Hertha holt ohne Magath ersten Sieg in diesem Jahr
Nach fünf Niederlagen in Folge stoppte Hertha damit die Talfahrt und verließ die direkten Abstiegsränge. Für die in Sachen Taktik und Einstellung deutlich verbesserten Berliner trafen Niklas Stark (39.), Ishak Belfodil (63.) sowie der Hoffenheimer David Raum mit einem Eigentor (74.) – jeweils nach einer Standardsituation. Die Hoffenheimer enttäuschten vor rund 25.000 Zuschauern und mussten nach fünf Spielen ohne Niederlage wieder einen Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Plätze einstecken.
VfB gewinnt spektakuläres Duell gegen Augsburg
Der VfB Stuttgart hat derweil mit dem 3:2 Sieg gegen den FC Augsburg die Abstiegsränge verlassen und Big Points eingefahren. „Wie die Jungs zurückkommen, ist mega. Und die Fans hier – das ist ein super Erlebnis“, schwärmte Vfb-Trainer Pellegrino Matarazzo nach dem Spiel.
Dabei begann das Spiel aus Stuttgarter Sicht katastrophal. Nach sechs Minuten brachte André Hahn den FCA mit einem schönen Volleyschuss in Führung. Waldemar Anton (44.) traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe im direkten Gegenzug Michael Gregoritsch (45.) die schnelle Antwort gelang. Doch Omar Marmoush (79.) mit einem Traum-Freistoß und Tiago Tomas (85.) sorgten für Partystimmung im Ländle – wie schon beim ähnlich spektakulären 3:2 gegen Borussia Mönchengladbach vor zwei Wochen.
Bielefeld rutscht auf Abstiegsplatz – Mainz souverän
„Wir müssen uns schütteln und dieses Spiel ganz schnell aus dem Kopf bekommen. Wir dürfen nicht alles schlechtreden“, mahnte Bielefelds Manuel Prietl. Die 0:4-Pleite bei Mainz 05 mit dem Bundesliga-Novum von drei Strafstößen, die von drei verschiedenen Spielern in der zweiten Halbzeit verwandelt wurden, offenbarte aber die großen Schwächen bei den Arminen.
Schon nach 27 Sekunden schlug der Mainzer Jonathan Burkardt zu. Moussa Niakhate (65.), erneut Burkardt (75.) und Marcus Ingvartsen (79.) jeweils per Foulelfmeter sorgten für die Entscheidung. Die Arminia blieb zum vierten Mal nacheinander ohne eigenen Treffer – und stellte den Vereins-Negativrekord aus der Vorsaison ein. Die Mainzer verwandelten hingegen ihre Elfmeter 34, 35 und 36 in Serie und feierten nach dem Abpfiff mit den Fans eine große Party. Ausgelassen bestiegen die FSV-Profis den Zaun und zelebrierten ausgiebig den Kantersieg.
Freiburg lässt gegen Fürth Punkte liegen
Christian Streich blickte starr auf das Spielfeld, seine Spieler stützten sich sich abgekämpft und enttäuscht auf die Knie, die Anhänger waren plötzlich verstummt. Als im Fürther Ronhof der Schlusspfiff ertönt war, fühlte sich das 0:0 des SC Freiburg gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht erst mal an wie eine Niederlage im Kampf um die Teilnahme an der Champions League. „Zufrieden sind wir nicht, wir sind hierher gekommen, um zu gewinnen, aber heute wollte einfach der Ball nicht rein“, sagte Kapitän Christian Günter bei Sky. Roland Sallai (13.) und Janik Haberer (66.) trafen je einmal Pfosten und Latte – mehr brachten die Gäste gegen die bissig verteidigende SpVgg Greuther Fürth nicht zustande. Am Sonntag kann Freiburg daher von RB Leipzig von Platz vier verdrängt werden.
Das könnte Sie auch interessieren: „Wir wollen nichts riskieren“: Real-Stürmer Benzema fehlt im Clásico
Die Fürther, die ihre krachende Niederlage sechs Tage zuvor gegen RB Leipzig (1:6) offensichtlich sehr gut weggesteckt hatten, wurden nach dem Spiel von ihren Anhängern für ihren großen Kampfgeist ausgiebig gefeiert, der Punkt ist im Kampf gegen den Abstieg aber erneut zu wenig. Fürth zeigte offensiv ein paar gute Ansätze, hatte aber auch nur eine gute Chance: Timothy Tillmann scheiterte aus spitzem Winkel am Freiburger Schlussmann Mark Flekken (28.). (sid/dpa)