Hitzige Impf-Debatte: HSV-Legende Magath verteidigt Kimmich
Nach dem Spiel des FC Bayern München gegen die TSG Hoffenheim (3:0) bestätigte Joshua Kimmich die Gerüchte, dass er sich der Corona-Schutzimpfung bislang noch nicht unterzogen hat. In der Folge erntete der Bayern-Stratege jede Menge Kritik, scheint in Felix Magath nun aber einen Unterstützer gefunden zu haben.
Einer der Haupt-Kritikpunkte ist, dass Kimmich seiner Vorbildsfunktion nicht gerecht werden würde. Das sieht die Ex-HSV-Legende jedoch ganz anders: „Warum soll er kein Vorbild mehr sein, nur weil er seine Meinung hat?“ fragt Magath im „Doppelpass“ von Sport1.
Felix Magath über Kimmichs Entscheidung: „Kann damit gut leben“
Er findet, der deutsche Nationalspieler (64 Länderspiele) habe sich bisher vorbildlich verhalten und nimmt dabei vor allem Bezug auf seine „We kick Corona“-Spendenaktion mit Teamkollege Leon Goretzka. „Da können wir uns alle drüber freuen, dass ein Fußballspieler sich für so eine Sache mit seiner Initiative freiwillig engagiert.“ Kimmichs Position zur Impfung mache ihn deshalb nicht zu einem schlechteren Menschen, so der 68-Jährige.
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Klar kritischer sieht das naturgemäß SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Der hält eine Kimmich-Impfung für „wertvoll, denn davon geht eine enorme Symbolwirkung aus für junge Leute, die epidemiologisch ein Problem darstellen.“ Wirklich viel kann Magath dem jedoch nicht abgewinnen. Er wisse nicht, „warum wir einem Menschen nicht seine Meinung gönnen und nicht sein Verhalten insgesamt beurteilen, nicht nur ein Detail.“ Der gebürtige Aschaffenburger könne „damit gut leben, dass er sagt, er lässt sich nicht impfen.“
Karl Lauterbach über 2G-Regelung in Stadien: „Schwer begreiflich“
Lauterbach hingegen sieht in der Kimmich-Debatte noch ein ganz anderes Problem. Dabei spielt vor allem die 2G-Regelung für die Zuschauer eine Rolle. „Die Fußballer sind nichts anderes als – wenn auch gut bezahlte – Beschäftigte. Der Zuschauer muss 2G nachweisen, derjenige aber, der für das Entertainment zuständig ist, der also bei der Arbeit ist, der kann zu 2G nicht gezwungen werden.“ Darin sieht der Politiker „eine Lücke, die für den normalen Zuschauer schwer begreiflich ist.“