„Hoffe, es sieht nicht blöd aus“: Großer Schiri-Ärger bei Tor-Party in Stuttgart
Mainz 05 hat dem VfB Stuttgart in einem wilden Spiel einen erfolgreichen Heimspielauftakt verdorben. Maxim Leitsch traf in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 3:3 (2:1), nachdem kurz zuvor Fabien Rieder den vermeintlichen Siegtreffer für die Schwaben erzielt hatte. Stuttgart hatte nach 15 Minuten schon 2:0 in Führung gelegen. Geärgert wurde sich auf Stuttgarter Seite nach dem Spiel vor allem über den Schiedsrichter.
In der ersten Viertelstunde hatte Mainz völlig neben sich gestanden. Mit den Gegentreffern durch Enzo Millot (8.) und Jamie Leweling (15.) waren die Gäste noch gut bedient. Ehe Nadiem Amiri per Foulelfmeter (43.) verkürzen konnte, hätte Stuttgart deutlicher führen können – kassierte aber durch Jonathan Burkardt noch den Ausgleich (62.). Der Sturm und Drang des VfB ließ dennoch nicht nach: Rieder schoss einen Freistoß an den Pfosten, der Ball prallte von dort an den Rücken von Keeper Robin Zentner und von dort ins Mainzer Tor.
Fans gedenken verstorbenen Meistertrainer Christoph Daum
Nach einer Schweigeminute für den verstorbenen Christoph Daum, der die Stuttgarter 1992 unerwartet zur Meisterschaft geführt hatte, spielte zunächst nur der VfB. Nach zwei sehr guten Chancen für Deniz Undav traf Millot im Nachsetzen. Zentner hatte zuvor den strammen Schuss von Chris Führich nicht entscheidend parieren können.
Die Gäste wirkten in der Anfangsphase in der Abwehr konfus. Sobald der stürmische VfB das Spiel schnell machte, stimmte die Zuordnung im Defensiv-Verbund nicht mehr, vielmehr taten sich riesige Lücken auf. Leweling nutzte die mangelnde Abstimmung und einen Fehler von Andreas Hanche-Olsen mit einem wuchtigen Schuss zum zweiten Treffer.
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Den Mainzern kam eine Verletzungspause nach 21 Minuten gerade recht: Während Stuttgarts Pascal Stenzel behandelt wurde, rief Henriksen seine Spieler zusammen und stellte schnell eine Taktiktafel auf. Die Instruktionen halfen, Mainz wirkte nun geordneter, kam auch offensiv zu einigen Aktionen.
Hoeneß sauer über Schiri-Entscheidungen
Zum Anschlusstreffer per Foulelfmeter benötigten die Mainzer noch fremde Hilfe: Millot hatte Burkardt im Strafraum eher unabsichtlich mit der Hand zu Fall gebracht. „Ich hoffe, das sieht nicht blöd aus“, sagte Burkhardt nach dem Spiel am Sky-Mikrofon und stellte klar: „Ich hatte das Gefühl, dass ich einen Gehfehler bekomme.“ Eine Szene, die vor allem Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß ärgerte: „Das reicht mir nicht aus. Eine sehr unglückliche Entscheidung.“ Stuttgart wirkte zunächst aber kaum beeindruckt, drängte nach der Pause auf einen weiteren Treffer, sah sich allerdings auch zunehmend dem Bemühen der Mainzer um den Ausgleich ausgesetzt.
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Und so kam es, wie es kommen musste aus Sicht des VfB: Vorne wollte der Ball trotz viel Sturm und Drang nicht ins Tor, hinten landete er dann nach einem Kopfball des starken Burkardt im eigenen Netz. Ein weiterer Treffer des Angreifers (70.) wurde nach VAR-Überprüfung wegen Abseits zurückgenommen. Dann begann die wilde Schlussphase, in der Mainz das letzte Wort hatte. Doch auch das 3:3 hatte für Coach Hoeneß ein Nachspiel. Der Stuttgarter Cheftrainer monierte einen Kontakt zwischen Ball und Schiedsrichter Timo Gerach, der eigentlich einen Schiedsrichterball zur Folge gehabt hätte. Den Ärger linderte ein Gespräch mit Gerach nach Abpfiff wie Hoeneß verriet.