• Trainer-Legende Friedhelm Funkel sprang zuletzt in Kaiserslautern ein – mit Erfolg.
  • Foto: WITTERS

HSV-Konkurrent Köln versinkt im Chaos: Notfall-Plan mit Friedhelm Funkel (70)!

Der Name Friedhelm Funkel geisterte nach der nächsten Horror-Vorstellung schon rund um das Geißbockheim, doch der schwer angezählte Gerhard Struber könnte noch eine Chance bekommen. Der Trainer des Zweitligisten 1. FC Köln sei „gesetzt“, stellte Sport-Geschäftsführer Christian Keller nach dem ernüchternden 1:2 gegen den SC Paderborn klar: „Er macht einen guten Job“.

Doch das sehen nicht mehr alle so. Auch Keller steht mächtig in der Kritik und müsste bei einem Struber-Aus wohl gleich mitgehen. Der Notfall-Plan steht laut übereinstimmender Medienberichte bereits fest: Urgestein Funkel (70) könnte übernehmen und soll den kriselnden Klub stabilisieren. Der ehemalige FC-Coach (zwei Amtszeiten) rettete zuletzt den 1. FC Kaiserslautern und führte ihn sogar ins Pokalfinale (Niederlage gegen Leverkusen).

Nur ein Sieg aus den vergangenen sechs Begegnungen, die Abstiegszone näher als die Aufstiegsränge, gehöriger Unmut der Fans – vor dem DFB-Pokalspiel am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) gegen den Bundesligisten Holstein Kiel könnte die Stimmung schlechter nicht sein.

„Keller raus“-Rufe beim letzten Heimspiel

Die Wut der Kölner Fans über die sportliche Talfahrt äußerte sich, abgesehen von Pfiffen nach dem Spiel gegen Paderborn und zur Halbzeitpause, auch in „Keller raus“-Rufen. Ihm sei es „tatsächlich lieber“, die Wut entlade sich bei ihm, „als wenn es auf unsere Spieler geht“, sagte der 45-Jährige nach der Partie am Sky-Mikrofon: „Die Menschen haben natürlich die Erwartungshaltung, dass wir in der zweiten Liga besser abschneiden.“ Nur wie soll das gelingen?

Christian Keller (l.) und Gerhard Struber ist die Enttäuschung nach der letzten Heimpleite ins Gesicht geschrieben. imago/Herbert Bucco
Keller und Struber gucken enttäuscht nach der letzten Saisonniederlage
Christian Keller (l.) und Gerhard Struber ist die Enttäuschung nach der letzten Heimpleite ins Gesicht geschrieben.

Nach offensivem, aber wenig ertragreichem Spektakel-Fußball zu Saisonbeginn zog Struber die Lehren aus der 1:5-Klatsche bei Darmstadt 98 und wählte gegen Paderborn einen defensiveren Ansatz. „Smart stehen“ lautete das Motto – doch Sven Michel durchkreuzte den Plan mit einem Doppelpack (76./80.). „Haarsträubende Fehler“ erkannte Struber in der Defensive – und die sonst meist brummende Angriffs-Maschinerie (zuvor 21 Tore in neun Spielen) kam der Taktik geschuldet kaum auf Touren.

Ersetzt Friedhelm Funkel FC-Trainer Gerhard Struber

„Wir hatten kaum Ballgewinne, haben nicht schnell nach vorne gespielt und hatten keine Umschaltsituationen“, analysierte FC-Kapitän Timo Hübers. Selbst der glückliche Führungstreffer von Jan Thielmann (66.) sorgte nicht für Stabilität – wie schon so oft in dieser Saison: In fünf von zehn Ligaspielen verließ Köln trotz zwischenzeitlicher Führung den Platz nicht als Sieger.

Er könne verstehen, dass die Fans „sauer“ seien, sagte Hübers und gab zu: „Für den Moment bin ich ratlos.“ Der einstige Aufstiegsfavorit taumelt, zwölf Punkte nach zehn Spielen entsprechen nicht den Erwartungen. „Wir haben uns das auch anders vorgestellt“, meinte der Kapitän. Die Verantwortlichen auch. Daher könnte Funkel bald schon übernehmen.

Bericht: Christian Keller bietet seinen Rücktritt an

Keller scheint derweil offenbar schon bereit zu sein, persönliche Konsequenzen aus der sportlichen Situation zu ziehen. Laut Informationen des „Express“ hat der Geschäftsführer Sport aktiv seinen Rücktritt in den Raum geworfen. Die Entscheidung soll beim Zweitligisten aber am Sonntagnachmittag noch nicht gefallen sein. 

Sollte es zum Rücktritt von Keller kommen, stünde auch der Job von Trainer Struber arg auf der Kippe. Auf Kellers Position werden Namen wie Rachid Azzouzi, Jonas Boldt und Fredi Bobic gehandelt. (sid)

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