Opoku
  • Aaron Opoku wurde beim Spiel seiner Osnabrücker gegen Duisburg rassistisch beleidigt.
  • Foto: imago/Team 2

HSV-Leihgabe rassistisch beleidigt – Spiel in Duisburg abgebrochen!

Skandal in der 3. Liga! Die Begegnung zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück musste in der 33. Spielminute unterbrochen werden. Der Grund: HSV-Leihgabe Aaron Opoku wurde von den Rängen rassistisch beleidigt. Am Ende kam es zum Spielabbruch.

Das Spiel ist am Sonntag in der 33. Minute von Schiedsrichter Nicolas Winter (Freckenfeld) beim Stande von 0:0 nach einer rassistischen Bemerkung von den Rängen unterbrochen worden. Der Unparteiische schickte bei Teams zunächst in die Kabine. Der Täter wurde durch die Polizei in Gewahrsam genommen und die Personalien festgestellt.

VfL-Pressesprecher Rüther: „Opoku ist ziemlich am Boden“

Bei MagentaSport äußerte sich VfL-Pressesprecher Sebastian Rüther nur wenige Minuten nach den Vorkomnissen. ”Ich habe es auch nur von oben erlebt, es war aber schnell klar, um was es sich da handelt. Es ist klar, dass es rassistische Äußerungen gab und unser Spieler Aaron Opoku ist mental ziemlich am Boden“, so Rüther, der anfügte: „Das Entscheidende ist, dass es um Aaron geht. Ich will das nicht bewerten, aber das ist für uns entscheidend, dass es ihm nicht gut geht. Es gab eine unglaubliche Solidarität im Stadion, auch von Seiten der Duisburg-Zuschauer.“

Fassungslos zeigte sich auch der Präsident des MSV Duisburg Ingo Wald. „Ich stand weit weg, habe es nicht mitbekommen. Das, was ich jetzt gehört habe, entsetzt mich. Ich weiß gar nicht, wie ich mein Stimmungsbild beschreiben soll. Das entspricht nicht unseren Werten und solche Szenen will man in keinem Stadion sehen, schon gar nicht bei uns“, so Wald deutlich.

Während sich die Mannschaften in der Kabine befanden, skandierten viele der Zuschauer „Nazis raus!“ in der Arena. Die Stadionregie ließ den Antifaschismus-Song „Schrei nach Liebe“ von der Band Die Ärzte spielen.

Martin Haltermann sagte schließlich: „Der VfL Osnabrück will nicht mehr antreten, der Spieler ist fix und fertig. Wir haben nur noch die Chance um Entschuldigung zu bitten, an so einem furchtbaren Tag. Wir unterstützen den VfL Osnabrück und haben volles Verständnis dafür. Es ist ein absoluter Tiefpunkt in unserer Vereinsgeschichte.“

Osnabrück-Boss Welling plädiert für Wiederholungsspiel

Auch Osnabrück-Geschäftsführer Michael Welling äußerte sich nach dem feststehenden Spielabbruch. „Der DFB muss mit seinen Instanzen entschieden, was ist. Uns wäre ein Wiederholungsspiel oder ähnliches am liebsten“, so Welling, der ergänzte: „Alle, die das erlebt haben, stehen noch unter den Eindrücken. Rassismus darf nicht in unserer Gesellschaft und auch nicht zum Fußball gehören. Das zwei Spieler rassistisch beleidigt wurden, dürfen wir nicht akzeptieren. Aaron ist sehr, sehr fertig und das war auch ein Grund zu sagen, dass wir nicht mehr antreten. Wir akzeptieren sowas als Verein einfach nicht.“

Referee Winter erklärt das weitere Vorgehen

Auch Schiedsrichter Nicolas Winter meldete sich im Nachgang des Abbruches noch zu Wort und erklärte das weitere Vorgehen. „Wir werden einen Sonderbericht verfassen. Wir sind alle geschockt. Sowas ist in sowieso schon schwierigen Zeiten sehr dramatisch“, fasste der Referee zusammen, der auch mit Aaron Opoku selbst gesprochen hat. „Ich war in der Kabine und habe mit dem Spieler gesprochen. Ich habe ihm gesagt, dass es uns sehr wichtig ist, ihn zu schützen“, so Winter abschließend.

Auch der HSV, bei dem Opoku unter Vertrag steht, äußerte sich deutlich.

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