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HSV-Spieler Marcelo Diaz tritt einen Freistoß gegen Karlsruhe.
  • HSV-Spieler Marcelo Diaz mit dem legendären Freistoß-Treffer gegen Karlsruhe. Der HSV hält später die Klasse.
  • Foto: IMAGO / Fotostand

HSV-Wunder und Fast-Abbrüche: So denkwürdig war die Relegation bisher

Die Relegation zur Bundesliga hat schon viele dramatische Geschichten geschrieben, ab Donnerstag könnte eine weitere folgen. Im ersten Relegations-Showdown trifft der Bundesliga-16. VfL Bochum auf den Zweitliga-Dritten Fortuna Düsseldorf (20.30 Uhr/Sky und Sat.1), beide Vereine spielten in der Vergangenheit bereits eine Rolle in denkwürdigen Relegations-Duellen. Ein Überblick:

Im fünften Jahr nach der Einführung erlebt Deutschland ein kleines „Fußballwunder” in der Relegation, das die Zukunft von Borussia Dortmund mitbestimmen sollte. Gegen Zweitligist Fortuna Köln verliert der BVB das Hinspiel 0:2, auch im Rückspiel liegt der taumelnde Favorit zunächst zurück. Erst im zweiten Durchgang drehen Michael Zorc und Marcel Raducanu die Partie, Jürgen Wegmann trifft im Tollhaus Westfalenstadion Sekunden vor dem Ende zum rettenden 3:1 und erzwingt ein Entscheidungsspiel. In dem demontiert Dortmund die Fortuna mit 8:0 und hält die Klasse.

Elfmeter-Drama zwischen Darmstadt und Mannheim

Das Südwest-Duell zwischen Waldhof Mannheim und Zweitligist Darmstadt 98 bot Spannung über mehr als drei Spiele. Im Hinspiel gibt Favorit Mannheim innerhalb von zehn Minuten eine 2:0-Führung aus der Hand und verliert. Im Rückspiel scheint der Bundesligist nach dem 2:0 in der 87. Minute auf Kurs Klassenerhalt zu sein, doch nur eine Minute später gleicht Darmstadt im Gesamtstand aus. Dem 0:0 im Entscheidungsspiel folgt ein Elfmeter-Krimi. Nach insgesamt fünf Fehlschüssen entscheidet Bernd Klotz die Partie und hält Waldhof in der Bundesliga, Torhüter Uwe Zimmermann ist mit zwei gehaltenen Schüssen der gefeierte Mann. Es ist bis heute das einzige Elfmeterschießen der Relegations-Geschichte.

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Favres Gladbacher Wunder

Die Lage für Borussia Mönchengladbach war aussichtslos, als Lucien Favre nach 22 Spieltagen mit gerade einmal 16 Punkten als Trainer Michael Frontzeck ablöste. Doch Favre gelingt eine beeindruckende Wende, in zwölf Spielen unter ihm holt Gladbach 20 Punkte, verlässt am 33. Spieltag die direkten Abstiegsplätze und rettet sich in die Relegation gegen den VfL Bochum. Im Hinspiel schockt Igor de Camargo die Bochumer mit seinem Tor tief in der Nachspielzeit. Im Rückspiel an der Castroper Straße gleicht Gladbachs junger Shootingstar Marco Reus die Bochumer Führung aus und hält die Fohlen tatsächlich in der Bundesliga.

Düsseldorf gegen Hertha kurz vor dem Abbruch

Nur eine Saison nach der Bundesliga-Rückkehr steht Hertha BSC schon wieder am Abgrund. In der Relegation trifft die Alte Dame unter Trainer Otto Rehhagel auf Fortuna Düsseldorf und kassiert zu Hause zunächst eine unglückliche 1:2-Niederlage. Auch im Rückspiel gerät Berlin in Rückstand, nach Herthas Ausgleich zum 2:2 entwickelt sich das Duell in der Schlussphase zum Skandalspiel. Düsseldorfer Fans stürmen vor Abpfiff den Platz, Schiedsrichter Wolfgang Stark unterbricht und die Mannschaften flüchten in die Kabinen. Die Hertha berät zwischenzeitlich, ob sie weiterspielt, nach etwa 20 Minuten Unterbrechung werden die letzten 90 Sekunden ausgetragen. Düsseldorf steigt auf, Hertha pocht aber lange auf eine Wiederholung des Spiels – erfolglos. „Die Begleitumstände waren eine Katastrophe, sowas habe ich noch nie erlebt”, urteilt Rehhagel nach der Partie.

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Diaz wird zum HSV-Helden

Das Bild ähnelt dem vom Vorjahr: Der damals noch taumelnde Bundesliga-Dino aus Hamburg hatte sich in die Relegation gerettet und kämpft mal wieder um den Bundesliga-Verbleib. Gegen Greuther Fürth gelang in der Vorsaison die Rettung, nach dem 1:1 im Hinspiel gegen den KSC steht der HSV 2015 kurz vor dem Abstieg. Bis zur Schlussminute führt der Zweitligist im Rückspiel, ehe Marcelo Diaz einen strittigen Freistoß direkt verwandelt und den HSV in die Verlängerung schießt. Kurz vor Ende trifft Nicolai Müller entscheidend, Hamburg bleibt der Dino. Zumindest vorerst, denn drei Jahre später steigen die Hamburger als Tabellen-17. direkt ab und scheitern später zweimal als Zweitligist in der Relegation (2022, 2023). (sid/pu)

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