„Ich bin kein schlechter Mensch“: Prügel-Torwart Gersbeck kehrt ins Training zurück
Hertha BSC gibt Marius Gersbeck eine zweite Chance und holt den Torhüter in die Profimannschaft zurück. Gersbeck werde in der Länderspielpause ins Mannschaftstraining zurückkehren und wieder im Profikader von Cheftrainer Pal Dardai trainieren, teilte der Zweitligist mit. „Für unseren Schlussmann gelten fortan jedoch strenge Verhaltensregeln in Öffentlichkeit und Privatleben und er wird hart sanktioniert“, hieß es weiter in der Stellungnahme.
Gersbeck hatte vor Gericht gestanden, weil er am Rande des Hertha-Trainingslagers im Juli einen 22-Jährigen bei einer nächtlichen Prügelei verletzt hatte. Das Verfahren endete vergangene Woche im Rahmen einer sogenannten Diversion. Gersbeck wurde nach einem Schuldeingeständnis und einer Entschuldigung bei dem Opfer vor dem Landgericht Salzburg zu 40.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Er gilt nicht als vorbestraft.
Hertha BSC: Marius Gersbeck kam vom Karlsruher SC
„Seine Suspendierung wird aufgehoben, er erhält vom Verein jedoch eine Abmahnung und eine empfindliche Geldstrafe. Darüber hinaus hat sich Marius dazu verpflichtet, sich fortan sozial zu engagieren, um seine Erfahrungen aus dieser Verfehlung weiterzugeben“, äußerte Geschäftsführer Tom Herrich.
Der gebürtige Berliner Gersbeck war in diesem Sommer vom Karlsruher SC zu seinem Jugendverein zurückgekehrt. Er gilt wegen seiner engen Kontakte in die Fan-Szene als mögliche Identifikationsfigur für den sogenannten Berliner Weg, mit dem der Verein aus der sportlichen und wirtschaftlichen Krise kommen will.
Tjark Ernst wird vorerst Berlins erster Torwart bleiben
„Ich bin kein schlechter Mensch und vor allem bin ich nicht der unreflektierte Prügel-Torwart, der sich nicht um sein Umfeld und seine Mitmenschen sorgt“, sagte Gersbeck. Der 28-Jährige kündigte an, auf der Mitgliederversammlung der Berliner Mitte Oktober persönlich zu den Fans zu sprechen. Ihm sei bewusst, einen riesigen Fehler gemacht zu haben.
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Im Berliner Tor wird sich Gersbeck zunächst hinten anstellen müssen. Nach seiner Suspendierung und dem Abgang von Oliver Christensen hatte sich Tjark Ernst zwischen den Pfosten festgespielt. „Natürlich kann ich auch meine sportliche Situation aktuell sehr gut einschätzen. Mein Blick geht nun aber auch nach vorne und ich bin dankbar und demütig zugleich, dass ich ins Mannschaftstraining als Herthaner zurückkehren darf. An diesen Worten könnt ihr mich in Zukunft messen und ich hoffe, ihr gebt mir die Chance dazu“, äußerte Gersbeck. (aw/dpa)