Innenministerin Nancy Faeser
  • Nancy Faeser hat eine klare Meinung zu Katar.
  • Foto: IMAGO / NurPhoto

Vor Katar-Reise: Innenministerin Faeser kritisiert WM-Vergabe scharf

Kurz vor ihrer Reise nach Katar hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) das Gastgeberland der kommenden Fußball-WM kritisiert. „Für uns als Bundesregierung ist das eine total schwierige Vergabe“, sagte die für den Sport zuständige Ministerin dem ARD-Magazin „Monitor“.

Die Bundesregierung sei überzeugt, dass die Vergabe von sportlichen Großereignissen an Kriterien geknüpft gehöre, „nämlich an die Einhaltung der Menschenrechte, an Nachhaltigkeitsprinzipien“, betonte Faeser und sagte mit Blick auf das Emirat: Es gebe „Kriterien, an die sich gehalten werden muss, und dann wäre es besser, dass das nicht in solche Staaten vergeben wird“.

WM-Gastgeber Katar verletzt zahlreiche Menschenrechte

Am Montag reist die Innenministerin mit einer Delegation, der auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf angehört, zu einem zweitägigen Besuch nach Katar. Dabei will sich Faeser ein Bild von der Lage vor Ort machen. Sie wolle die Meinung der Zivilgesellschaft hören, ob Fortschritte erzielt worden seien, sagte sie. Von dieser Reise will Faser auch abhängig machen, ob sie sich das Turnier (ab 20. November) anschaut.


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Zuletzt hatte der Spiegel bereits berichtet, Faeser wolle bei ihrem Besuch zudem die Sicherheit von queeren Fans während des Turniers thematisieren. Vor Ort wird Neuendorf auch mit FIFA-Präsident Gianni Infantino sprechen. Dabei will sich der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erneut für einen Entschädigungsfonds des Weltverbands für die Familien von gestorbenen oder verletzten WM-Arbeitern einsetzen.

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Katar steht seit der umstrittenen Vergabe im Jahr 2010 wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Neben der Ausbeutung von Gastarbeitern und ungeklärten Todesfällen von Arbeitsmigranten stehen auch die Einschränkung der Rechte von Frauen und LGBT-Personen im Mittelpunkt. Der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani, hatte die anhaltende Kritik am Gastgeber des bevorstehenden Turniers am Dienstag als „beispiellose Kampagne“ bezeichnet. (sid/dhe)

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