Kaffee-Werbung mitten im Spiel: DFB leitet Untersuchung gegen Modeste ein
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird den umstrittenen Kaffee-Jubel von Stürmer Anthony Modeste vom 1. FC Köln untersuchen. Das teilte der DFB am Sonntag mit.
Modeste war nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 gegen Arminia Bielefeld in der 43. Minute hinter das Tor gelaufen, wo er in einer FC-Tüte aus dem Fan-Shop eine Packung des von ihm produzierten Kaffees deponiert hatte und diesen in die Kamera hielt. Danach warf der Franzose das Paket in die Zuschauerränge. Der DFB untersucht nun wohl, ob es sich dabei um unerlaubte Werbung handelt.
1. FC Köln: Anthony Modeste macht Werbung beim Torjubel
Modestes Erklärung: Er habe doch nur Gutes tun wollen. „Ich vergesse nie, wo ich herkomme“, sagte Modeste, der auch nach dem Schlusspfiff noch Kaffee-Pakete an Zuschauer verteilte: „Das war ein kleines Dankeschön, weil die Fans uns immer unterstützen. Also habe ich ein bisschen Kaffee geschenkt. Mein Trikot kann ich nicht geben.“
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Gegen die Arminia waren die FC-Spieler mit einem Sondertrikot mit dem Schriftzug „Lebe nachhaltig“ aufgelaufen. Der Hauptsponsor hatte die Werbefläche auf der Brust dafür freigegeben. Und ausgerechnet in dieser Partie betreibt Modeste Kommerz in eigenem Interesse. „Das ist immer dünnes Eis“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart: „Du darfst nicht überdrehen, sonst kriegst du meistens – etwas hart ausgedrückt – vor die Fresse. Mehr will ich dazu nicht sagen.“
Anthony Modeste: Steffen Baumgart verärgert von Kaffee-Jubel
Baumgart ärgerte die Aktion sicher auch deshalb, weil Modeste mitten im Kampf um die vor der Saison nicht mal erträumte Qualifikation für Europa einen unnötigen Nebenschauplatz eröffnet hat. Am Ende dominierte die Diskussion um seinen Jubel die Schlagzeilen. Und nicht die Euphorie der Fans. Oder die mahnenden Worte des Coaches.
„Man sieht uns unseren Lauf nicht an“, mahnte Baumgart nämlich: „Man sieht eher, dass die Jungs ans Überlegen kommen. Keiner von ihnen hat in letzter Zeit um Europa gespielt. Wenn man Siebter ist, sollte man eigentlich leichtfüßiger agieren können und auf einer Welle schwimmen. Das habe ich nicht gesehen.“
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Zumindest in der Hinsicht war Modeste das leuchtende Vorbild. Der 34-Jährige spielte unbeschwert wie eh und je, bereitete auch das 3:1 durch Jan Thielmann mannschaftsdienlich vor. Und glaubt fest an Europa. „Ich habe ein Déjà-vu zu 2017“, sagte er lachend mit Blick auf die letzte Teilnahme: „Und wir wissen alle, was da passiert ist.“ (dpa/pfe)