Arbeiter auf einem Stadiondach
  • Die Arbeitsbedingungen der Bauarbeiter in Katar stehen schon seit längerer Zeit in der Kritik.
  • Foto: IMAGO/MIS International

Katar und FIFA verkünden dreist: Nur drei (!) Tote auf WM-Stadionbaustellen

Diese Zahl ist der blanke Hohn! Auf den Stadionbaustellen im WM-Gastgeberland Katar sind Angaben des Organisationskomitees zufolge während der Arbeitszeit der vergangenen Jahre bei Unfällen lediglich drei Menschen gestorben. Das bestätigte die FIFA gut einen Monat vor dem Start des Turniers (20. November bis 18. Dezember) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Es seien 37 weitere Todesfälle registriert worden, diese Arbeiter seien nicht während ihrer Tätigkeit auf den Baustellen gestorben. Das Organisationskomitee stuft diese Fälle deshalb als „Non-Work-Related Deaths“ ein – als Todesfälle, die nicht unmittelbar mit der Arbeit zu tun hätten.


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In britischen und anderen Medienberichten war im Verlauf der vergangenen Jahre seit der WM-Vergabe im Dezember 2010 hingegen von Tausenden toten Arbeitern in Katar geschrieben worden. Das Emirat kritisiert an dieser Darstellung, dass die Todesfälle nicht differenziert dargestellt würden und verweist auf zahlreiche Reformen.

DFB-Präsident Neuendorf will sich in Katar ein Bild machen

Diese wiederum werden von Menschenrechtsorganisationen kritisiert. Amnesty International und Human Rights Watch fordern zudem die Einrichtung eines Entschädigungsfonds, was auch der DFB unterstützt.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf reist Ende Oktober mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nach Katar. „Im Mittelpunkt der Reise stehen die Menschenrechtsfragen, die rund um das Turnier diskutiert werden, etwa der Schutz von queeren Menschen vor Diskriminierung und Verfolgung sowie die Verantwortung für Wanderarbeiter, die die WM-Stadien gebaut haben“, hatte eine Sprecherin der Bundesinnenministerin mitgeteilt. (dpa/dhe)

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