Frust bei Holstein Kiel
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„Katastrophal!“ Ex-HSV-Profi spricht nach Kiel-Klatsche Klartext

Marcel Rapp versammelte seine geknickten Störche nach einer ernüchternden Lehrstunde im Mittelkreis des Holstein-Stadions. Der schon dick eingepackte Kapitän Lewis Holtby lauschte mit dem Kieler Team den aufmunternden Worten des Aufstiegscoaches und holte sich dann noch mutmachenden Applaus von den treuen Anhängern ab. Doch nicht nur dem erfahrenen Holtby war nach dem bitteren 0:3 (0:2) gegen den FSV Mainz 05 klar – so wird es nichts mit dem Klassenerhalt.

„Heute war ein katastrophales Spiel von uns. Das war nicht gut genug“ sagte ein sichtlich enttäuschter Holtby im Anschluss bei DAZN: „Es war eine verdiente Niederlage. Mainz war in allen Belangen besser. Wir müssen viel besser werden, damit wir am Freitag gewinnen können.“ Dann wartet mit dem Aufsteigerduell beim FC St. Pauli (20.30 Uhr/DAZN) ein richtungsweisendes Spiel auf die Kieler, die mit fünf Punkten nur vor Schlusslicht VfL Bochum in der Tabelle stehen.

Ganz anders ist dagegen die Stimmung bei den Rheinhessen, die sich nach dem zweiten überzeugenden Sieg in Folge in die obere Hälfte vorschoben. „Wir haben eine gute Mannschaftsleistung gezeigt, die zu den verdienten drei Punkten geführt hat“, sagte FSV-Sportdirektor Niko Bungert.

Handelfmeter sorgt für finalen K.o.

Nadiem Amiri brachte die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen nach schneller Kombination vor 14.906 Zuschauern früh in Führung (11.). Ein Doppelpass mit Paul Nebel hebelte die Kieler Defensive aus und der Mittelfeldmann traf mit einem präzisen Rechtsschuss ins lange Eck. Nationalspieler Jonathan Burkardt erhöhte noch vor dem Pausenpfiff per Handelfmeter nach Videobeweis (37.), nachdem Armin Gigovic einen Schuss von Stefan Bell mit dem Arm abgeblockt hatte. Nach der Halbzeitpause erhöhte der Ex-Kieler Jae-Sung Lee (53.) weiter.

Zwei Wochen nach der 1:2-Niederlage in Bremen stand Holstein vor eigenem Publikum angesichts der bis dato mageren Punktausbeute wieder unter Zugzwang, konnte seine Fans aber überhaupt nicht begeistern. Die Kampfkraft und Balance des gefeierten 1:0-Erfolgs gegen den 1. FC Heidenheim – des ersten Bundesliga-Siegs überhaupt des Klubs vom vorigen Heimspiel – brachte Kiel nicht erneut auf den Rasen. 

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Die Schleswig-Holsteiner trafen auf entschlossene Gäste, die mit der gleichen Startelf wie bei ihrem 3:1-Sieg gegen Dortmund begannen – und in der ersten Hälfte deutlich strukturierter agierten. Der erste Abschluss von Burkardt aus vielversprechender Position (3.) ging noch drüber, doch Mainz blieb dran und verdiente sich die Führung.

Kiel am Freitag beim FC St. Pauli

Die Kieler hatten große Probleme, Mainz überhaupt einmal aus der Komfortzone zu bringen. Es dauerte bis zur 23. Spielminute, ehe Sturmspitze Phil Harres per Kopf zum ersten Mal dem Mainzer Tor mit Keeper Robin Zentner etwas näher kam. Gefährlicher wurde Amiri mit einem Freistoß an die Querlatte (32.). Rapps Doppelwechsel nach rund einer halben Stunde brachte zunächst kaum Besserung. Auch in der zweiten Hälfte änderte sich der Eindruck kaum. 

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Kiel wollte, Kiel mühte sich – hatte aber den individuell überlegenen Mainzern, bei denen in der Schlussphase Burkardt leicht humpelnd vom Platz musste (80.), wenig entgegenzusetzen. (sid)

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