Kommt die Blaue Karte? Deutscher Schiri-Chef mag Zeitstrafen
Gelb, Rot und bald Blau? Die Aussicht auf die Einführung einer neuen Karte im Fußball hat hitzige Debatten ausgelöst. Der deutsche Schiri-Chef steht der Idee offen gegenüber.
DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hat sich offen für die Testphase einer Blauen Karte für Zeitstrafen im Fußball gezeigt. „Ich selber habe in der Vergangenheit in der Oberliga noch mit der Zeitstrafe Erfahrungen gemacht, als die in Deutschland noch möglich war. Die kann ich durchaus als positiv einordnen”, sagte der Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH.
Er wisse aber nicht, wie sich das in der heutigen Zeit negativ oder positiv bemerkbar machen könne. „Ich finde es gut, dass diese Testphase eröffnet wird und bin gespannt, welche Erkenntnisse sich daraus ergeben. Jedenfalls sollte man da offen sein”, sagte der 66-Jährige.
Können Unsportlichkeiten durch die Blaue Karte reduziert werden?
Mit der Bestrafung soll gegen Spieler eine Zeitstrafe verhängt werden, wenn sie zum Beispiel durch ein minder schweres Foul eine klare Torchance verhindert haben oder Offizielle verbal attackieren. Das für Regelfragen zuständige International Football Association Board (Ifab) will am Samstag bei seiner Generalversammlung in Glasgow über eine einjährige Testphase der neuen Karte entscheiden, möglicherweise in englischen Pokalwettbewerben.
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„Der Vorteil ist, dass man gerade im Bereich der Unsportlichkeiten und bei Fouls, die sich nicht hundertprozentig einordnen lassen zwischen Feldverweis und Gelber Karte ein Zwischeninstrument hat”, sagte Fröhlich. Es könne durchaus zur Beruhigung beitragen etwa bei Rudelbildung. Eine offene Frage sei für ihn die konkrete Gestaltung. „Weil man dann vielleicht noch zusätzliche Leute braucht und eine Strafbank wie beim Eishockey. Das halte ich dann organisatorisch für etwas schwieriger, auch wie das Publikum dann reagiert”, sagte er. (dpa/vh)