Kritik am DFB: Merk unterstellt Gräfe ganz andere Beweggründe
Der dreimalige Weltschiedsrichter Markus Merk kann die scharfe Kritik seines früheren Kollegen Manuel Gräfe am DFB nicht nachvollziehen.
Merk warf Gräfe im „Kölner Stadt-Anzeigers“ stattdessen andere Beweggründe für seine Aussagen vor. „Sein Ansatz beruht schon seit Jahren auf einer persönlichen Ebene. Er nutzt jede Chance, um eine Sachebene vorzuschieben“, sagte Merk: „Niemand sollte für sich in Anspruch nehmen zu sagen, dass wenn man ihn mehr berücksichtigt hätte, wäre die Fußball-Welt eine bessere. Und das ist ja im Grunde seine Argumentation.“
DFB-Schiedsrichter-Zoff: Markus Merk versteht Manuel Gräfe nicht
Der ehemalige Top-Referee Gräfe hatte dem DFB zuvor Versagen vorgeworfen und einen personellen Neustart gefordert. „Es wird Zeit, nachdem der DFB die Schiedsrichterei strukturell und personell zwölf Jahre gegen die Wand gefahren hat, die Verantwortungsfrage zu stellen“, hatte Gräfe in einem Gast-Kommentar in der „Bild” geschrieben: „Wenn es in einem Verein oder in einer Firma über Jahre nicht funktioniert, wird auch irgendwann zu Recht die Managementebene zur Verantwortung gezogen.”
Der 60 Jahre alte Merk fordert derweil mit Blick auf die Diskussionen um die Video-Assistenten in der Bundesliga einen klareren Fokus auf die Haupt-Schiedsrichter auf dem Feld. „Er kann nicht nur der Erfüllungsgehilfe des Video-Assistenten sein“, sagte Merk: „Man muss die Schiedsrichter dahingehend trainieren, dass sie ihrer primären Aufgabe wieder besser nachkommen: Die Hauptverantwortung auf dem Feld zu tragen.“