Nagelsmann ist genervt – und erteilt Bayern-Profi Wechselverbot
Der FC Bayern kommt nicht zur Ruhe. Die andauernden Spekulationen um Robert Lewandowski und mögliche Zugänge halten den Meister in Atem.
Der heiße Transfersommer hat beim FC Bayern schon Ende April begonnen, bei Julian Nagelsmann lösen die Bürobesuche von Hasan Salihamidzic ein echtes Kribbeln aus. „Wenn der Brazzo in der Tür steht, bin ich immer freudig erregt“, sagte der Trainer am Freitag mit einem Schmunzeln. Doch die frohe Botschaft über eine Einigung mit Weltfußballer Robert Lewandowski konnte ihm der Sportchef noch nicht überbringen.
Nagelsmann hätte das leidige Thema lieber heute als morgen vom Tisch. „Grundsätzlich ist es immer gut, wenn man Planungssicherheit hat – in allen Bereichen des Lebens, so auch beim Stürmer“, sagte er: „Daher würde ich mir auch wünschen, dass wir da eine Einigung erzielen.“
Und zwar auf einen Verbleib des Polen, den es ein Jahr vor Vertragsende angeblich zum FC Barcelona zieht. „Ich habe das bestimmt schon 50-mal gesagt, dass ich mir natürlich wünsche, dass er bleibt, daran hat sich diese Woche nichts geändert“, sagte Nagelsmann.
Kein Durchbruch beim Treffen mit Lewandowskis Berater
Doch ein erstes Treffen von Salihamidzic und Vorstandschef Oliver Kahn mit Lewandowskis Berater Pini Zahavi im Nobel-Restaurant am Donnerstag brachte keinen Durchbruch. Vielmehr scheinen die Fronten verhärtet und der Superstar nachhaltig verstimmt über den Bayern-Flirt mit möglichen Erben wie dem Dortmunder Erling Haaland sowie das Transfer-Veto von Salihamidzic.
Nagelsmann machte kein Hehl daraus, dass die dauerhaften Spekulationen „nicht immer förderlich“ seien für den sportlichen Erfolg. Den strebt er trotz vorzeitig errungener zehnter Meisterschaft in Serie auch beim FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) an. „Die Gedanken an die neue Saison fliegen nicht mit“, behauptete er.
Dennoch ist Nagelsmann fast mehr als Gestalter denn als Trainer gefordert. Er rede viel mit Salihamidzic und Kaderplaner Marco Neppe, sagte er, und habe „ein paar Listen erstellt mit Dingen, die wir verändern wollen“. Über seine Ideen habe er die Bosse „frühzeitig“ informiert. Dass Nagelsmanns Wünsche intern bleiben werden, hofft er zwar, glaubt er aber nicht, „da muss ich kein Prophet sein“.
Nagelsmann: Tanguy Nianzo bleibt bei den Bayern
Das, erläuterte er, sei bei Transferthemen „schwierig. Da gibt’s sehr viel Mundpropaganda, jeder will ein bisschen dazugehören“ – ob Spieler, deren Frauen oder Freunde, „teilweise profilneurotische Dinge“ seien da im Spiel. Im Hintergrund gehe es den Beratern beim Streuen von Gerüchten darum, „ein paar Euro mehr rauszuholen. Das ist nichts Verwerfliches, das ist deren Job.“ Aber eben wenig hilfreich.
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
So verwundert es kaum, dass in diesen aufgeregten Zeiten die möglichen Neuzugänge dutzendfach gehandelt werden. Gleich fünf Profis von Ajax Amsterdam etwa, potenzielle Lewandowski-Nachfolger von Patrik Schick über Romelu Lukaku und Sebastien Haller bis hin zu Cristiano Ronaldo – nichts scheint zu abwegig, um nicht doch ein paar Klicks damit abzustauben.
Nagelsmann beendete immerhin eine der vielen Spekulationen: Defensivtalent Tanguy Nianzou zu verleihen sei „keine Option“, betonte er. „Der wird bei uns bleiben und ist fest in meinem Kopf.“
Das könnte sie auch interessieren: Lewandowski-Berater will Freigabe! Bayern-Ersatz aus Madrid?
Auf den erkrankten Thomas Müller muss er zumindest in Mainz verzichten. Eric Maxim Choupo-Moting soll neben Lewandowski ebenso von Beginn an spielen wie Marcel Sabitzer, Dayot Upamecano dagegen eine Pause erhalten.
Der FC Bayern, versprach Nagelsmann, werde das Spiel „maximal seriös“ angehen – genau wie die vielen Transfergespräche. (sid/brb)