Real Madrid
  • Real Madrid bejubelt seinen 14. Champions-League-Triumph.
  • Foto: imago images / PA Images

Liverpool verzweifelt – Vinicius trifft: Real Madrid gewinnt die Champions League!

Sie haben es wieder getan. Real Madrid hat sich in einem unfassbar spannenden Finale den 14. Champions-League-Titel seiner Vereinsgeschichte gesichert. In einer Partie, die von verspätetem Anpfiff über Tor-Verwirrung bis zu einem Weltklasse-Torwart alles hatte, was ein Endspiel verdient, behielten die Königlichen gegen den FC Liverpool mit 1:0 die Oberhand. Vinicius Junior traf in Halbzeit zwei zum goldenen Treffer des Abends – während Jürgen Klopps Reds letztlich an sich selbst scheiterten.

Das Spiel begann zunächst mit 37-minütiger Verzögerung – aus Sicherheitsgründen, wie es auf der Anzeigetafel im Stade de France hieß. Zahlreiche Liverpooler Fans befanden sich kurz vor dem geplanten Anpfiff noch nicht auf den Rängen, Bilder in den Sozialen Netzwerken zeigten teils chaotische Szenen beim Einlass rund um die Arena – weil sich offenbar zahlreiche ticketlose Fans Zugang zum Stadion verschaffen wollten.

Champions-League-Finale: Liverpool startet besser

Ähnlich zäh verlief auch die erste Viertelstunde des dann endlich gestarteten Finals – zumindest in puncto Torchancen. Dann startete Liverpool ein fünfminütiges Powerplay. Mohamed Salah spitzelte das Leder nach einer Flanke von Trent Alexander-Arnold in Richtung Madrider Gehäuse, doch Thibaut Courtois war schnell genug unten (16.). Beim Fernschuss von Ex-Bayern-Star Thiago, dessen Einsatz beim Aufwärmen lange ungewiss schien, hatte Reals Keeper wenige Sekunden später hingegen keine Probleme.


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Salahs (17.) und Alexander-Arnolds (19.) Schussversuche blieben ungefährlich, nach 20 Minuten brannte es dann das erste Mal so richtig im Sechzehner der Königlichen. Sadio Mané ließ drei Gegenspieler alt aussehen, doch seinen Schuss aus 16 Metern lenkte Courtois in Weltklasse-Manier an den Pfosten.

Benzema-Tor zählt nicht – Verwirrung bei Experten

Nach Salahs zu zentralem Kopfball (35.) war dann erstmals der spanische Meister an der Reihe: Vinicius Junior tänzelte sich in den Liverpooler Strafraum, wurde aber in letzter Sekunde von Reds-Kapitän Jordan Henderson gestoppt (36.). Real fing sich – und plötzlich lag der Ball im Liverpooler Netz (42.). Nach mehrminütigem Studium durch den Videobeweis dann aber der Entschluss: Karim Benzemas Treffer, dem eine knifflige Situation vorausging, zählte nicht.

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Statt zu schießen vertändelte Reals französische Lebensversicherung den Ball, Liverpool-Schlussmann Alisson Becker spritzte mit den Händen dazwischen, Reals Fede Valverde, Verteidiger Ibrahima Konaté und Fabinho warfen sich mit ins Getümmel. Letztlich spitzelte wohl Letzterer, also Liverpools Sechser, das Leder auf den im Abseits stehenden Benzema, der einschob. Sein vermeintliches 16. Königsklassen-Tor in dieser Königsklassen-Saison zählte dennoch nicht. Dann hätte ihm nur noch eines bis zu Cristiano Ronaldos Allzeit-Rekord gefehlt.

Vinicius Junior trifft für Real Madrid zum 1:0

Ein Entschluss, der während des Pausentees auch in den Experten-Teams der TV-Sender so manches Fragezeichen auslöste. Ex-Nationalspieler Sami Khedira, einst selbst ein Königlicher, sprach bei DAZN sogar von einer „klaren Fehlentscheidung“. Weil Valverde vorher aber definitiv auch am Ball war und die anschließenden Aktionen von Konaté und Fabinho als „Blocken“ zu werten seien, die Benzemas Abseits nicht aufhöben, schrieben die anerkannten Schiedsrichterexperten „CollinasErben“ auf Twitter von einer „korrekten Entscheidung“.

14 Minuten nach Wiederanpfiff durfte die weiße Madrider Fan-Wand dann aber ungebremst Jubeln: Valverdes verunglückter Abschluss von der Sechzehner-Kante landete am zweiten Pfosten bei Vinicius Junior, der keine Mühe mehr hatte – die schmeichelhafte 1:0-Führung für das Team von Carlo Ancelotti (59.). Die Salah per Schlenzer beinahe egalisierte hätte, wäre Courtois nicht erneut zur Stelle gewesen (64.). Eine unmenschliche Leistung des Belgiers, die er fünf Minute später erneut gegen Salah untermauerte (69.).

Liverpool scheitert mehrfach an Held Courtois

Liverpool drückte und drückte, Jürgen Klopp brachte frische Kräfte, aber Joker Diogo Jota kam erst nicht entscheidend an den Ball (74.) – und dann fand auch er aus kurzer Distanz seinen Meister in Courtois (80.). Wenn überhaupt noch irgendjemand Zweifel an dessen Heldenstatus hatte, sollte er oder sie keine zwei Minuten später eines Besseren belehrt werden. Schlicht überragend, grandios, wie Courtois Salahs Abschluss aus kürzester Distanz noch um den Pfosten lenkte (82.). Es war aus Liverpooler Sicht zum Verzweifeln – bis zum Abpfiff, der die Reds in ein Tränenmeer sinken ließ.

Nichts war es also mit dem vierten Sieg eines deutschen Trainers in der Champions League in Folge (2019: Klopp mit Liverpool, 2020: Hansi Flick mit Bayern, 2021: Thomas Tuchel mit Chelsea). Nichts wurde es mit Liverpools Revanche für die bittere Endspiel-Pleite gegen Real im Jahr 2018 (1:3). Stattdessen bauen die Madrilenen ihren Vorsprung in der ewigen Liste der Champions-League-Sieger weiter aus – es ist Reals 14. Königsklassen-Triumph. Und mitten im ganzen Madrider Jubel-Getrubel befand sich dann ja auch noch ein gewisser Toni Kroos. Schon zuvor war er der deutsche Profi, der den Henkelpott am öftesten in die Luft strecken durfte. An diesem 28. Mai 2022 gesellte sich der fünfte in seine Vitrine.

„Ich habe vor der Saison nicht damit gerechnet, dass wir ins Finale einziehen und es dann auch noch gewinnen“, resümierte ein fast sprachloser Kroos nach der Partie. „Das Ding das fünfte Mal zu holen – es ist unfassbar.“

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