Matthäus kritisiert Nagelsmann – und watscht Bayern-Profi ab
Nach der ersten Saison-Niederlage des FC Bayern München hat Lothar Matthäus die Einwechslung von Marcel Sabitzer auf der Abwehr-Position kritisiert. „Wenn man Julian etwas vorwerfen kann, dann die etwas verwunderliche Auswechslung taktischer Natur, als er Sabitzer für Süle bringt, diesen allerdings auf die rechte Verteidiger-Position stellt“, schrieb Matthäus in seiner Kolumne für Sky.
Matthäus über Nagelsmann: 1:2 „geht auf seine Kappe“
Trainer Julian Nagelsmann hatte Sabitzer nach 75 Minuten für Niklas Süle eingewechselt. Nur acht Minuten später erzielte sein Gegenspieler Filip Kostic das spielentscheidende 2:1 für die Frankfurter Eintracht. „Ich bin ein großer Verfechter davon, dass man Spieler auf ihrer besten Position einsetzt, und die ist bei Marcel mit Sicherheit nicht hinten rechts. Man hat den Gegner damit unnötig stark gemacht“, schrieb der 60-Jährige.
„Sabitzer ist nun wirklich alles, aber kein Rechtsverteidiger. Seine Stärken liegen nicht in der Defensive. Ich will nicht so weit gehen und sagen, dass sich Nagelsmann vercoacht hat, aber das geht auf seine Kappe“, kritisierte Matthäus. „Wenn alle Spieler fit und in Form sind, ist für den Leipziger Neuzugang in der ersten Elf kein Platz. Seine Top-Position ist zentral. An Kimmich und Goretzka ist aber kein Vorbeikommen“, so Matthäus weiter.
Matthäus kritisiert Sarr: „Kein Bayern-Spieler“
Eine andere Option für hinten rechts wäre Bouna Sarr gewesen. Wirklich viel hält Matthäus aber auch vom Franzosen nicht, empfiehlt diesem gar einen Vereinswechsel: „Sarr ist einfach kein Bayern-Spieler“, schreibt der Weltmeister von 1990 in seiner Sky-Kolumne. Wie sein Vorgänger Hansi Flick zähle Julian Nagelsmann „überhaupt nicht“ auf den Franzosen, so Matthäus. Das habe der Wechsel gegen Eintracht Frankfurt (1:2) gezeigt, als Trainer Nagelsmann für Niklas Süle anstelle des gelernten Rechtsverteidigers Sarr den Mittelfeldspieler Sabitzer brachte.
Matthäus hätte Stanisic gebracht
„Ich an seiner Stelle hätte aus dem Stadion flüchten wollen“, schrieb der einstige Weltklasse-Sechser: „Wenn er spielen und nicht nur am Monatsende seinen Scheck möchte, sollte er sich einen neuen Verein suchen.“
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Einzig Sportvorstand Hasan Salihamidzic sei von diesem Transfer überzeugt gewesen und habe für Sarr „trotz der finanziell angespannten Corona-Lage einiges an Geld gezahlt“. Der 29-Jährige war im Oktober 2020 für acht Millionen Euro von Olympique Marseille gekommen und hatte einen Vertrag bis 2024 erhalten. Er bestritt bisher 21 Pflichtspiele (ein Tor) für den FCB. Dass Nagelsmann Sabitzer einwechselte, nannte Matthäus „verwunderlich“. Sarr wäre aber auch unter ihm nicht gekommen, sondern Youngster Josip Stanisic. (kk/dpa)