Mit dem 20. Elfmeter! Gastgeber Australien gelingt historischer WM-Coup
Cortnee Vine sprintete in die Traube ihrer Mitspielerinnen, begleitet von den ohrenbetäubenden Jubelschreien der Fans im Suncorp Stadium von Brisbane. Die Australierin beendete mit ihrem Treffer gegen Frankreich das Marathonschießen im WM-Viertelfinale – und das Zittern einer ganzen Nation. Die Matildas stehen nach dem 7:6 im Elfmeterschießen erstmals in einem WM-Halbfinale.
„Ich bin so unglaublich stolz auf mein Team. Der Mut, den sie gezeigt haben. Unglaublich“, sagte der euphorische Nationaltrainer Tony Gustavsson. Mittelfeldspielerin Emily van Egmond stimmte ein: „Ich bin so so stolz auf meine Mitspielerinnen. Wir haben es verdient.“
Frauen-WM: Australien besiegt Frankreich nach Elfer-Krimi
Der insgesamt 20. Elfmeter war es, mit dem Vine die Partie nach torlosen 120 Minuten entschied. Zum wiederholten Mal bot die Frauen-WM in Australien und Neuseeland einen wahren Krimi, mit dem besseren Ende für die Gastgeberinnen. Bei denen avancierte Torhüterin Mackkenzie Arnold in dramatischer Art und Weise zur Heldin.
Erst hielt sie den ersten Elfmeter von Selma Bacha, nach dem Pfostenschuss von Eve Perisset übernahm Arnold beim fünften und wohl letzten Schuss selbst die Verantwortung. Sie hatte die Entscheidung auf dem Fuß, traf jedoch ebenfalls den Pfosten. Es ging weiter.
Australische Torhüterin Arnold hält doppelt gegen Dali
Arnold hielt dann gegen Kenza Dali, und zwar gleich doppelt, da sie beim ersten Schuss die Linie mit beiden Füßen regelwidrig verließ. Wieder hatte Australien Matchball, und vergab wieder in Person von Clare Hunt die Siegeschance gegen die extra für den Showdown vom Punkt eingewechselte Torhüterin Solene Durand.
Doch auch Frankreichs Vicki Becho zeigte Nerven und traf den Pfosten, ehe Vine beim dritten Matchball die Ruhe behielt ihr Land erlöste. „Ich habe dem Team vorher gesagt, dass es hier nicht um eine Medaille geht, sondern um das Herz, das in dieser Mannschaft und diesem Land schlägt“, sagte Gustavsson.
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Bei den enttäuschten Franzosen hingegen ging der Blick trotz des dramatischen Ausscheidens gleich nach vorn: „Man gewinnt und man verliert. Wir müssen trotzdem stolz sein auf unsere Spielerinnen. Also: Kopf hoch und an die Olympischen Spiele denken“, sagte Coach Herve Renard. (mp/sid)