Thomas Müller mit beruhigender Geste
  • Thomas Müller will in der Champions League nicht rechnen, sorgt lieber für Ruhe.
  • Foto: WITTERS

Müller hat keinen Bock auf Mathe: Wie die Bayern-Star mit dem CL-Druck umgehen

Vincent Kompany bleibt cool. Seine Stars sprechen bereits vom ersten „Endspiel” auf dem langen Weg zum erträumten „Finale dahoam 2.0“, doch der Trainer von Bayern München will sich nach dem Fehlstart in der Champions League nicht aus der Ruhe bringen lassen. Druck? „Fakt ist, dass bei Bayern in jedem Spiel Druck da ist”, sagte der Belgier äußerlich gelassen – dabei ist das Duell mit Benfica Lissabon für seine Mannschaft schon fast ein „Alles oder nichts”-Spiel.

Nach der bitteren Niederlage bei Aston Villa (0:1) und dem Debakel beim FC Barcelona (1:4) rangierten die Bayern mit nur drei Punkten aus drei Spielen auf dem indiskutablen 23. Platz in der neuen Königsklassen-Liga. Doch Kompany beteuerte: „Mein Fokus ist nicht auf dem Druck, sondern auf dem Spiel. Du musst bei Bayern immer versuchen zu gewinnen.”

Müssen die „Siegerstraße“ wiederfinden

Auch am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN), wie der Ur-Münchner Thomas Müller betonte, der da „wenig Raum zur Interpretation” sieht: „Da müssen jetzt einfach Punkte her.” Oder, wie der portugiesische Mittelfeldspieler Palhinha meinte: „Das ist ein Finale für uns! Wir müssen zurück auf die Siegerstraße finden.”

Und sie am besten gar nicht mehr verlassen. Nach dem Duell mit Benfica um den früheren Heidenheimer Jan-Niklas Beste sowie die Weltmeister Angel Di Maria und Nicolas Otamendi wartet gegen Paris St. Germain am 26. November gleich der nächste Kracher. Danach geht es noch gegen Donezk, Feyenoord Rotterdam und Bratislava.

„Wie viele Siege genau fürs Weiterkommen in dem neuen System reichen, ist nicht ganz klar”, meinte Müller. Fußball ist schließlich „keine Mathematik”, wie man in München seit den Tagen des früheren Lehrers Ottmar Hitzfeld weiß. Findige Statistiker haben gleichwohl errechnet, dass die Bayern mindestens noch 13 Punkte brauchen, um sich als eines der besten acht Teams direkt für das Achtelfinale zu qualifizieren – also vier Siege und ein Remis. „Aber am Ende”, sagte Müller, „ist das auch nicht wichtig. Wir wollen alle Punkte holen.”

Müller verteidigt Kompanie Spiel-Stil

Kompanys Hochrisiko-Stil, der in Birmingham und Barcelona zum Harakiri-Fußball wurde, sei dabei genau der richtige Ansatz. „Ich bin überzeugt”, betonte Müller, „dass uns der Weg, den wir aktuell gehen, nach ganz oben führen wird.”

Weitere Zutaten zum Erfolgsmix sind das typisch bajuwarische „Mia san mia”, eine vollbesetzte Allianz Arena und Mr. Zuverlässig Harry Kane im Sturm. „Es ist überhaupt nichts anderes als sonst auch”, sagte Kapitän Manuel Neuer über die knifflige Ausgangslage, „wenn du das Trikot des FC Bayern trägst, hast du diesen Druck immer”.

Sportvorstand Max Eberl verwies darauf, dass Neuer und Co. mit „unseren Zuschauern im Rücken” schon gezeigt hätten, „dass wir da noch mehr Kraft und Energie entwickeln können” als auswärts. Und Kane? Der Superstar sprach von einem „großen, schweren Spiel”, aber: „Wenn wir das Selbstvertrauen der vergangenen Spiele nutzen, wissen wir, dass wir jedem Gegner Probleme bereiten können.”

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Auch Benfica, obwohl Eberl warnte: „Das ist nicht umsonst in Portugal ein sehr, sehr erfolgreicher Verein.” Seit Trainer Bruno Lage Anfang September vom entlassenen Roger Schmidt übernahm, gelangen neun Siege in zehn Spielen. In der Champions League setzte sich der zweimalige Europapokalsieger der Landesmeister bei Roter Stern Belgrad (2:1) und gegen Atletico Madrid (4:0) durch, verlor aber gegen Feyenoord (1:3). (sid)

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