Viel Lob, aber einer lästert: So sehen die Legenden die Verpflichtung von Xabi Alonso
Das Engagement von Xabi Alonso als neuer Trainer von Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen stößt bei Lothar Matthäus, Stefan Effenberg und Dietmar Hamann auf ein unterschiedliches Echo. Rekordnationalspieler und Sky-Experte Matthäus unterstrich seine Überzeugung von einem erfolgreichen Einstand des spanischen Ex-Stars als Coach einer Topmannschaft, während Effenberg die Verpflichtung des früheren Welt- und Europameisters als Nachfolger von Gerardo Seoane im Nachrichtenportal „t-online.de“ skeptisch beurteilte. Der frühere Nationalspieler Dietmar Hamann hingegen sieht für seinen Ex-Mitspieler eine große Chance in seinem neuen Job.
„Xabi Alonso hat schon als intelligenter Spieler wie ein Trainer gedacht und immer einen Schritt weitergeplant. Deswegen hat er bei seinem Heimatverein das Trainer-Handwerk ohne den Druck der großen Fußball-Bühne gelernt. Er weiß dafür jetzt, was es bedeutet, eine Mannschaft zu formen und Einfluss zu nehmen. Er hat sich nicht zu wichtig genommen und nicht gleich bei Real Madrid anfangen wollen, fühlt sich aber jetzt bereit für eine Mannschaft mit Qualität und Ambitionen wie Leverkusen”, sagte Matthäus vor der Premiere des 40-Jährigen auf der Bank des Tabellenvorletzten am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Aufsteiger Schalke 04.
Lothar Matthäus traut Xabi Alonso Großes zu
„Ich sehe”, sagte der 61 Jahre alte Kapitän der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 1990 über das ehemalige Mittelfeld-Ass von Meister Bayern München weiter, „da kein Risiko. Ich bin überzeugt, dass Leverkusen mit Xabi Alonso noch einen Platz erreicht, der die Mannschaft auch nächste Saison wieder international dabei sein lässt.”
Stefan Effenberg sieht Verpflichtung von Xabi Alonso skeptisch
Im Gegensatz zu Matthäus hielt sich Effenberg mit Prognosen für Alonsos neue Tätigkeit zurück und verwies auf die Erfolglosigkeit des niederländischen Ex-Stars Mark van Bommel beim VfL Wolfsburg. „Als Persönlichkeit und aufgrund seiner Erfahrung ist Xabi Alonso ein großer Gewinn für die Bundesliga. Große Namen allein garantieren aber keinen Erfolg. Das hat das Beispiel van Bommel gezeigt”, sagte der frühere Nationalspieler.
Dietmar Hamann begrüßt den Wechsel von Xabi Alonso
Der frühere Nationalspieler Dietmar Hamann hingegen hat den neuen Trainerjob von Xabi Alonso bei Bayer Leverkusen als „Riesenmöglichkeit” für den Spanier bezeichnet. „Ich traue es ihm auf jeden Fall zu, auch wenn es nicht ganz ohne Risiko ist”, sagte Hamann mit Blick auf Alonsos erste große Trainerstation.
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Zwischen 2004 und 2006 spielte der heutige Fußball-Experte vom TV-Sender Sky zusammen mit Xabi Alonso beim FC Liverpool. „Er war schon immer eine absolute Persönlichkeit, ein Stratege und eine natürliche Autoritätsperson”, sagte Hamann rückblickend und bezeichnete die Voraussetzungen des 40-Jährigen in Leverkusen als ideal.
„Er bekommt eine Top-Mannschaft und der Zeitpunkt ist auch sehr gut. Er kann eigentlich nur gewinnen.” Erste Trainererfahrungen hatte Alonso im Nachwuchsbereich von Real Madrid gesammelt. Zuletzt coachte er die zweite Mannschaft von Real Sociedad.
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Einzig die Kommunikation könnte nach Meinung Hamanns zum Problem werden. „Die Sprache ist nicht zu unterschätzen. Wenn du unter vier Augen mit dem Spieler sprichst und was weitergeben willst und kannst es nicht in der Muttersprache, dann könnte das schwierig werden.” Am Samstag gibt Alonso sein Trainer-Debüt für Leverkusen. Dann empfängt die Werkself im Keller-Duell den FC Schalke 04. (dpa/sid/nis)