Griechische Nationalspieler zeigen das Trikot von George Baldock
  • Die griechischen Nationalspieler gedenken ihres Mannschaftkameraden George Baldock.
  • Foto: IMAGO / Offside Sports Photography

„Spiel hätte nie stattfinden dürfen“: Emotionen und Kritik nach Baldock-Tod

Die griechische Nationalmannschaft gewinnt überraschend das Nations-League-Spiel in England. Die Partie stand unter dem Einfluss des Todes von George Baldock.

Ohne den angeschlagenen Stürmerstar Harry Kane vom deutschen Rekordmeister FC Bayern hat die englische Fußball-Nationalmannschaft einen bitteren Rückschlag in der Nations League kassiert. Der EM-Finalist verlor im Londoner Wembley-Stadion gegen Griechenland mit 1:2 (0:0).

Bellingham traf erst kurz vor Schluss zum Ausgleich

Der frühere Bochumer Vangelis Pavlidis, der mittlerweile bei Benfica Lissabon unter Vertrag steht, wurde mit einem Doppelpack (49., 90.+4) zum gefeierten Helden der zahlreichen griechischen Fans. Jude Bellingham hatte erst in der 87. Minute den Ausgleich für die Gastgeber erzielt.

Das Spiel stand im Zeichen des tragischen Todes von George Baldock. Vor Anpfiff versammelten sich die Mannschaften zu einer Schweigeminute, die Spieler trugen Trauerflor. Der zwölfmalige griechische Nationalspieler Baldock, der in England geboren wurde und seine gesamte Profikarriere dort verbracht hatte, wurde am Mittwochabend tot im Pool seines Anwesens gefunden.

George Baldock, hier im Trikot der griechischen Nationalmannschaft, war zuletzt für Panathinaikos FC aktiv. picture alliance/dpa/AP | Joao Matos
George Baldock im Trikot der griechischen Nationalmannschaft
George Baldock, hier im Trikot der griechischen Nationalmannschaft, war zuletzt für Panathinaikos FC aktiv.

Erst im Sommer war der 31-Jährige nach sieben Jahren bei Sheffield United zu Panathinaikos Athen gewechselt. Die Nachricht seines Todes löste Bestürzung im englischen und griechischen Fußball aus.

„Wir haben heute für George unsere Seele auf dem Platz gelassen. Dieser Sieg ist für ihn“, sagte Matchwinner Pavlidis und schämte sich seiner Emotionen nicht. Und damit war der Ex-Bochumer wahrlich nicht alleine.

Nach Tod von Baldock: „Spiel hätte nie stattfinden dürfen“

Nach dem Tod Baldocks hatte Griechenlands Verband eine Verschiebung des Nations-League-Spiels in England beantragt. Doch das Team musste antreten, kämpfte – und gewann erstmals in seiner Geschichte gegen die Three Lions. „Wir wollen trotzdem nicht feiern, es gibt einfach keine Worte“, sagte Pavlidis, der in der Nachspielzeit zum 2:1 traf, in den Himmel blickte und den schwarzen Trauerflor an seinem Arm küsste.

„Dieses Spiel hätte nie stattfinden dürfen“, urteilte die Sportzeitung Fos: „Aber dann rührte die Mannschaft ganz Griechenland zu Tränen. Sie wollte den Sieg für ihren Freund.“ Die Zeitung Kathimerini schrieb vom „größten Sieg seit 20 Jahren“ für den Europameister von 2004.

In der Tabelle der Gruppe B2 zogen die Griechen durch den dritten Sieg im dritten Spiel davon und liegen nun drei Punkte vor den Engländern. Nur der Gruppensieger nach Abschluss der Gruppenphase im November steigt sicher in die höchste Liga A auf. Es war zudem die erste Niederlage für den englischen Interimstrainer Lee Carsley.

Österreich gewinnt deutlich gegen Kasachstan

Unterdessen wahrte Österreich mit einem deutlichen Pflichtsieg gegen Kasachstan seine Chancen auf den Aufstieg in die Topliga der Nations League. Das Team um den deutschen Trainer Ralf Rangnick gewann in Linz gegen die Osteuropäer mit 4:0 (1:0).

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In der Tabelle der Gruppe B3 liegt Österreich drei Punkte hinter Spitzenreiter Norwegen, das im Parallelspiel gegen Slowenien gewann. Am Sonntag kommt es erneut in Linz zum direkten Duell mit den Skandinaviern. Der Gruppensieger nach dem finalen Spieltag im November steigt sicher auf, der Tabellenzweite bestreitet Playoffs gegen einen Tabellendritten der A-Liga. (dpa)

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