Nach Eberl-Ansage: Ergreift Kimmich bei den Bayern jetzt die Flucht?
Die Ansage vom Bayern-Sportvorstand Max Eberl an Joshua Kimmich war deutlich: Einen Stammplatz gibt es für ihn beim deutschen Rekordmeister nur bei entsprechender Leistung. Kalt erwischt worden ist der Nationalspieler wohl nicht, denn der starke Mann beim FC Bayern München sagte im Interview der „Welt am Sonntag“ auch: „Wir haben uns darauf verständigt, dass wir nach seinem Urlaub miteinander reden.“ Die Eberl-Aussagen in Richtung Kimmich lassen viel Raum für Spekulationen.
In einer ZDF-Dokumentation, in der Kimmich auf die Corona-Zeit zurückblickte, hatte er beklagt, dass es kaum öffentliche Rückendeckung vom Verein für ihn gegeben habe. Kimmich hatte zunächst auf eine Impfung verzichtet. Er habe sich vom Klub „allein gelassen gefühlt“, sagte Kimmich. „Da war die erste Talfahrt, da habe ich gemerkt, wie der Verein reagiert hat und bin dementsprechend enttäuscht und auch getroffen.“ Zuletzt hatte Kimmich betont, dass sich die gut zwei Jahre alten Aussagen auf die Ex-Chefs um Oliver Kahn bezogen hatten.
Kimmich hat auf der Sechs große Konkurrenz bei Bayern
Als Rechtsverteidiger hatte Kimmich bei der Europameisterschaft überzeugt – ohne Murren fügte er sich ins Gefüge von Bundestrainer Julian Nagelsmann ein. Der 29-Jährige sieht sich aber nach eigener Aussage eher im Mittelfeld auf der Sechs. Die Münchner haben für diese Position aber den Portugiesen Joao Palhinha geholt.
Außer Palhinha sehen sich auch Aleksandar Pavlovic (20), Leon Goretzka (29) und Konrad Laimer (27) als Anwärter auf die erste Elf. Was macht Coach Vincent Kompany (38)? Baut er auf Kimmich? Wie und wo setzt er ihn ein? „Joshua ist ein sehr guter Spieler, aber es gilt einfach ganz generell, dass der Profifußball ein Leistungssport ist – wir können keinem Spieler per se sagen: Hey, du bist der, der gesetzt ist … Ich sage nur, was für alle gilt. Wir haben auf allen Positionen spannende Spieler und somit viele Alternativen“, sagte Eberl. Nach Jahren als Leistungsträger könnte Kimmich seinen Stammplatz beim FC Bayern verlieren.
Was bringt der Zukunftsgipfel nach dem Kimmich-Urlaub?
Eberl sagte, dass sich Neu-Trainer Kompany nun erst mal einen Überblick verschaffen wolle. „Dass Joshua große Verdienste für den FC Bayern hat, steht außer Frage. Trotzdem muss jeder beim FC Bayern den Kampf um den Stammplatz annehmen“, sagte der Sportvorstand.
Weil die Bayern keine Verträge von Top-Spielern auslaufen lassen wollen und diese Fußballer dann ablösefrei verlieren könnten, ist denkbar, dass sie Kimmich noch in diesem Sommer abgeben könnten, falls dieser seinen Kontrakt nicht verlängert.
Hansi Flick könnte Kimmich nach Barcelona lotsen
Real Madrid, der FC Barcelona mit Ex-Trainer Hansi Flick, der FC Liverpool und die beiden Londoner Klubs Arsenal und Chelsea gelten als mögliche Ziele.
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Bayern hat mit David Alaba zu Real Madrid schon einmal einen Leistungsträger ohne Ablöse ziehen lassen müssen – das soll im Fall Kimmich nicht passieren. Es könnte also sein, dass die Eberl seine Aussagen wohl kalkuliert hat. (dpa/lw)