Nach VAR-Chaos in Dortmund: Öffentliche DFB-Kritik am Schiri-Team
Die umstrittene Foulelfmeter für Heidenheim, der zum 2:2-Endstand am Freitag bei Borussia Dortmund geführt hatte, hat auch in der Schiedsrichter GmbH des DFB für Unzufriedenheit gesorgt.
„Ich denke, dem Videoassistenten ist auch klar, dass er da zu schnell gewesen ist mit der Verkündung des Urteils“, sagte Alex Feuerherdt, Sprecher der DFB-Schiedsrichter, der ARD-Sportschau zum Foulspiel von Dortmunds Sebastién Haller an Heidenheims Jan-Niklas Beste (82.).
Doppelter VAR-Einspruch bei Heidenheim-Elfmeter
Schiedsrichter Tobias Reichel hatte zunächst sofort auf Elfmeter entschieden. Kurz darauf bekam er allerdings per Funk den Hinweis von Videoassistent Guido Winkmann, Beste habe im Vorlauf der Szene im Abseits gestanden. Reichel nahm deshalb seine Elfmeterentscheidung zurück.
Winkmann musste seine Entscheidung allerdings ebenfalls korrigieren. Haller hatte den weiten Pass auf Beste gestoppt, also kontrolliert gespielt. Dadurch entstand eine neue Situation, die Abseitsposition von Beste wurde irrelevant.
„Das ist natürlich im Prozess, was die Zusammenarbeit zwischen Videoassistent und Schiedsrichter betrifft, nicht optimal gelaufen“, meinte Feuerherdt. Haller wurde für die Szene verwarnt. Der Schiedsrichter habe die Verwarnung damit begründet, „dass es einen Zweikampf um den Ball gegeben habe“, äußerte Feuerherdt.
Feuerherdt nennt Reichels Argumentation „noch vertretbar. Rot wäre allerdings die bessere Entscheidung gewesen, denn Haller hat den Gegenspieler gehalten, als klar war, dass dieser den Ball erobern wird“.
Dortmund hätte bei Haller-Rot zu elf weiterspielen dürfen
Reichel hätte den später ausgewechselten Haller auch auf der Bank die Rote Karte zeigen können. Allerdings hätte der BVB trotzdem zu elft weiterspielen dürfen. Heidenheim wäre also durch den anfänglichen Fehler des VAR benachteiligt gewesen.
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Feuerherdt hatte zum 1. Juli dieses Jahres die neu geschaffene Stelle des Leiters Kommunikation und Medienarbeit der DFB Schiri GmbH übernehmen. Feuerherdt ist Mitbetreiber des bekannten Schiedsrichter-Formats „Collinas Erben“. Einen Namen machte er sich als Schiedsrichter-Experte für den Fernsehsender Sky und n-tv.de. (SID/ps)