Keine Angst vor Holland: Flick zeigt sich mit Bayern-Mentalität
In dem Moment, als Hansi Flick DFB-Routinier Thomas Müller (32) eine Startelf-Garantie für das heutige Testspiel gegen Holland (20.45 Uhr, ARD) aussprach, klingelte das Handy des Bundestrainers auf der Abschluss-Pressekonferenz. Der prominente Anrufer hieß Joshua Kimmich (26). Zur Erinnerung: Der Mittelfeldchef verpasste den aktuellen Lehrgang mit der Nationalmannschaft, weil er und seine Lebensgefährtin Lina Meyer ihr drittes Kind erwarteten.
Flick konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen. „Da gehe ich jetzt natürlich nicht ran“, sagte Flick und grinste in Richtung der anwesenden Medienvertreter: „Wäre super, oder? Die Zeit hätten wir auch, glaube ich. Ich schreib ihm mal, dass ich gleich zurück rufe. Genial…“
Nationalelf: Flick gewann seine ersten acht Spiele
Mit diesem Wort lässt sich auch die bisherige Bilanz des Bundestrainers mit acht Siegen in acht Spielen beschreiben. Doch am Dienstagabend wartet in der Johan-Cruyff-Arena ein anderes Kaliber auf die Nationalmannschaft. Die Siege gegen Nationen wie Armenien, Nordmazedonien, Island, Rumänien, Liechtenstein oder jüngst Israel (2:0) sind schön für die Statistik, doch erst mit dem heutigen Flutlichtspiel beginnt das WM-Feeling in Amsterdam so richtig für Flicks Team.
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Die nächsten Gegner Niederlande (Weltranglisten-Platz 10), Italien (6), England (5) und Ungarn (41) sind von einem ganz anderen Kaliber. Passenderweise werden Freitag auch noch die WM-Vorrunden-Gruppen ausgelost. Dann ist der Turnier-Modus endgültig da. Und siehe da: Flick geht den Testspiel-Knaller in Amsterdam mit der alten „Mia-san-mia“-Mentalität des FC Bayern München an.
Hansi Flick: „Wir gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen“
„Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Die Niederländer spielen sehr gut Fußball, haben Top-Spieler in den Reihen. Das Duell ist für uns ein Gradmesser. Aber auch wir sind gut besetzt, wollen den Gegner unter Druck setzen, zu Fehlern zwingen und unser eigenes Spiel aufziehen.“
Schafft Deutschland am Dienstag also alle Neune? „Die Siegesserie interessiert mich nur ganz wenig“, sagt Hansi Flick zwar. „Wenn wir Ende Dezember sagen können, dass wir acht Siege in Folge haben, dann wären wir alle zufrieden. Was das dann bedeutet, weiß jeder.“ Er spielt auf die maximal sieben Katar-Spiele und das vor Ort geplante Testspiel kurz vor WM-Beginn an.
Bundestrainer Flick denkt schon an die WM in Katar
Trotzdem ist der neunte Sieg in Serie das klare Ziel für Flick: „Wir wollen gewinnen, den Anspruch müssen wir haben, mit der Qualität in unserer Mannschaft. Ich sehe die Entwicklung meiner Mannschaft sehr positiv, da wollen wir weitermachen“, unterstreicht der Bundestrainer. Flick will seiner Truppe die Gewinner-Mentalität nach zwei Turnier-Enttäuschungen zurückgeben.
Als Bayern-Coach holte er sechs Titel in einem Jahr. Daher will er nun auch die Brust der deutschen Spieler noch breiter machen. „Jeder Sieg, den wir einfahren, gibt uns noch mehr Vertrauen in unsere Stärke. Dafür werden wir alles tun. Alle Spiele, die noch folgen, liegen auf dem Weg bis zur WM 2022.“
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PSG-Profi Thilo Kehrer (25) hat diese Einstellung schon verinnerlicht: „Die Spiele waren bis jetzt einfach gut, um uns Selbstvertrauen zu geben. Wir wissen, dass es noch nicht die ganz großen Gegner waren. Mit Holland kommt jetzt ein großer Gegner. Darauf freuen wir uns. Wir wollen ein großes Spiel machen und natürlich auch gewinnen.“