Nicht nur der BVB: Diese Teams könnten Kane und die Bayern stoppen
Kinder, die in diesem Jahr ihren elften Geburtstag feiern, haben noch nie einen anderen Deutschen Meister als den FC Bayern erlebt. Seit mehr als einem Jahrzehnt hat der Rekordmeister die Schale abonniert, wirkt nun aber fragil – und viele deutsche Fans sehnen sich nach Abwechslung. Doch wie stark sind die Herausforderer aus Leipzig, Dortmund & Co.? Die MOPO macht den Favoriten-Check.
FC Bayern: Der Kaugummi-Transfer Harry Kane (30, Tottenham) überstrahlte zuletzt alles – auch, dass die Bayern weiterhin einer großen Baustelle gleichen. Daran ändern auch Min-jae Kim (26, Neapel), Konrad Laimer (26, Leipzig) und Raphaël Guerreiro (29, BVB) nichts.
Neben der Torwart-Position das größte Problem: Trainer Thomas Tuchel, der in der Mannschaft offenbar nicht mehr den besten Ruf genießt. Sollte man nach der 0:3-Pleite im Supercup auch den Bundesliga-Auftakt am Freitag in Bremen verpatzen, dürfte die Kritik am Coach lauter werden.
RB Leipzig schlug Bayern eindrucksvoll im Supercup
RB Leipzig: Dass es möglich ist, den großen FC Bayern vom Thron zu stoßen, hat Leipzig nach dem erneuten DFB-Pokal-Triumph auch im Supercup eindrucksvoll bewiesen. „Wir haben in kurzer Zeit zwei Pokale gewonnen, das ist erst mal ein Ausdruck“, sagt Sport-Geschäftsführer Max Eberl und kündigte an: „Wir haben die Konkurrenz ein Stück weit aufgeweckt – mit uns ist zu rechnen!“
Und das trotz unfreiwilligen Radikalumbaus: Starspieler (Josko Gvardiol, Dominik Szoboszlai, Christopher Nkunku) verließen den Klub Richtung Premier League, dafür kamen hoffnungsvolle Talente wie Loïs Openda (23, Lens), Castello Lukeba (20, Lyon) oder Benjamin Sesko (20, Salzburg). Größer Trumpf: Supercup-Star Dani Olmo in Topform.
BVB muss Abgang von Jude Bellingham kompensieren
Borussia Dortmund: Nach dem Trauma von Mainz im Saisonfinale im Mai hat der letzte Meister vor den Münchnern (2011 und 2012) mit Jude Bellingham (Real Madrid) erneut einen schmerzhaften Abgang zu verkraften, den die Neuen um Felix Nmecha (22, Wolfsburg), Ramy Bensebaini (28, M’gladbach) und Bayern-Reservist Marcel Sabitzer (29) kaum kompensieren können. Coach Edin Terzic aber glaubt, dass es „am Ende richtig süß schmeckt und wir endlich die Schale nach Dortmund zurückholen können“.
Bayer Leverkusen: Um dieses Jahr endlich die Meister-Premiere zu feiern, hat Star-Trainer Xabi Alonso gleich mehrere Top-Routiniers bekommen – etwa Granit Xhaka (30, Arsenal), Jonas Hofmann (31, M’gladbach) oder Alejandro Grimaldo (27, Benfica).
„Wir haben selbstkritisch analysiert, wo uns Elemente gefehlt haben: Erfahrung, Stabilität“, sagte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes im „Kicker“ und hob Sturm-Hoffnung Victor Boniface (22, Saint-Gilloise) hervor, der „allein durch seine Körperlichkeit eine Herausforderung für jeden Abwehrspieler“ darstelle. Mit diesem Kader ist Bayer ein ernsthafter Konkurrent.
Auch Favorit in der Bundesliga? Union Berlin rüstet auf
Union Berlin: Nach Platz vier und dem erstmaligen Einzug in die Champions League bläst man in Köpenick zum Großangriff. Nationalspieler Robin Gosens (29, Inter) war ein erstes Zeichen, DFB-Stürmer Kevin Volland (31, Monaco) wird zeitnah folgen und auch Europameister Leonardo Bonucci (36, Juventus) gilt als Kandidat.
„Wir werden noch Spieler dazubekommen. Das sind dann die Spieler, die wir auch bekommen wollten“, sagte Geschäftsführer Oliver Ruhnert im Podcast „kicker meets DAZN“. Die Euphorie in Berlin ist gigantisch – und das traditionelle Saisonziel (Klassenerhalt, 40 Punkte) wird Trainer Urs Fischer dieses Jahr deutlich nach oben korrigieren müssen.