„Nichts als Träumerei“: DFB-Star Rüdiger steckt sich EM-Ziel und spricht Klartext
Angesichts der zuletzt schwachen Leistungen der Nationalmannschaft blickt Innenverteidiger Antonio Rüdiger mit Demut auf die Heim-EM im Sommer. „Das mag langweilig klingen, aber es kann dieses Mal nur darum gehen, von Spiel zu Spiel zu schauen – und nichts anderes“, sagte Rüdiger dem Magazin 11Freunde: „Ich kann auf keinen Fall sagen: Wir holen den Titel, das ist momentan nichts als Träumerei.“
Zuletzt hatte Deutschland Niederlagen gegen die Türkei (2:3) sowie in Österreich (0:2) kassiert und dabei auf ganzer Linie enttäuscht. Vor der EURO (14. Juni bis 14. Juli) sind die Erwartungen entsprechend niedrig.
Erklärungen für die schwachen Leistungen hat Rüdiger nicht. „Ehrlich, ich verstehe manchmal auch nicht, was mit uns passiert, wenn wir das DFB-Trikot überstreifen“, sagte der Profi von Real Madrid: „In den Vereinen liefern ja eigentlich alle ganz ordentliche Leistungen ab. Aber egal, was es ist, es muss behoben werden. Wir haben eine Heim-EM.“
Rüdiger spricht über Kopfproblem der DFB-Auswahl
Der 30-Jährige sieht vor allem ein Kopfproblem. An „Körpersprache und Einstellung“ müsse gearbeitet werden, es sei wichtig zu akzeptieren, dass man „im Fußball auch mal in Rückstand geraten oder einen Zweikampf verlieren“ könne: „Wir sind vor allem zu lieb. Wir müssen auch mal jemanden umhauen und es so meinen. Mal ein taktisches Foul begehen.“
Weil die Mannschaft derzeit aber nicht funktioniert, sei „derjenige, der den Ball hat, die ärmste Sau“, so Rüdiger: „Wenn wir auf dem Platz stehen, fühlt es sich manchmal so an, als ob wir das erste Mal miteinander Fußball spielen.“
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Rüdiger forderte: „Wir müssen also gemeinsam einen Weg aus dem Tal hinausfinden. In einigen Spielen haben wir ja gezeigt, dass es geht, etwa gegen die USA oder Frankreich.“ Derzeit wolle in der Nationalmannschaft „niemand einen Fehler machen oder der Buhmann sein“, das sei bei seinem Verein in Madrid ganz anders. „Bei Real sind wir die Könige der Comebacks. Wir machen weiter, immer weiter.“ Dies müsse auch beim DFB-Team funktionieren. (sid)