Fans von Borussia Mönchengladbach
  • Die Fans von Borussia Mönchengladbach waren nach Derby-Niederlage in Aufruhr.
  • Foto: imago/Revierfoto

Verletzte nach Rhein-Derby! Gladbach-Fans drehen durch

Drei Ordner von Borussia Mönchengladbach sind nach der 1:3-Derbypleite gegen den 1. FC Köln verletzt worden. Dies gab die Polizei Mönchengladbach bekannt.

Zu den Verletzungen war es offenbar gekommen, als etwa 50 enttäuschte Borussia-Anhänger nach dem Spiel auf das Vereinsgelände gestürmt waren, Sport1 berichtet von 200 beteiligten Fans. Die Anhänger hätten demnach gewaltsam ein Tor zum Vorplatz zwischen Hotel und Geschäftsstelle aufgedrückt. An der Geschäftsstelle der Borussia wurde die Gruppe von der Polizei festgesetzt. Die Fans suchten den Austausch mit Vereinsverantwortlichen, teilte die Polizei mit.

Borussia Mönchengladbach: Ordner nach Rhein-Derby verletzt

Dadurch dass mehrere Verantwortliche wie Vizepräsident Rainer Bonhof, Geschäftsführer Stephan Schippers und Sportdirektor Roland Virkus sowie die Spieler Yann Sommer, Tony Jantschke und Lars Stindl mit den Fans redeten, sei die Situation unter Kontrolle gewesen und anschließend schnell aufgelöst worden. Sport1 zufolge haben die Anhänger am Ende sogar applaudiert. Dennoch sagte auch Mediendirektor Markus Aretz: „Das ist ungewöhnlich für uns und lange nicht passiert“.

Adi Hütter: „Muss man sich gefallen lassen“

„Grundsätzlich kann ich verstehen, dass die Fans ihre Wut äußern nach einem so wichtigen Spiel und gewisse Dingen muss man sich als Trainer auch sicherlich gefallen lassen. Und ich kann auch verstehen, wenn die Fans jetzt da draußen stehen“, befand Adi Hütter nach den Schmähgesängen aus der Kurve und dem Auflauf einer kleinen Fanschar vor der Geschäftsstelle nach Spielschluss.

Insgesamt zog die Polizei ein zufriedenstellendes Fazit des Derbys. Präventivmaßnahmen wie angeordnete Bereichsbetretungsverbote sowie starke Polizei-Präsenz – der „Express“ berichtet von rund 1000 Kräften – hätten sich ausgezahlt.


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Vor dem Spiel war es zu vereinzelten Flaschenwürfen von FC-Fans gekommen. Weitere insgesamt sieben Strafanzeigen wurden wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz aufgrund von Pyrotechnik gefertigt. Fußballanhänger hatten sie sowohl in der Vorspielphase als auch während des Spiels gezündet.

Auch Fans des 1. FC Köln sorgen für Unruhe

Auf der Hinreise haben laut „Express“ zudem Kölner Fans im Zug randaliert, wobei die Deckenverkleidung und eine Fensterscheibe in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Weitere Strafanzeigen ergingen wegen Körperverletzungen (3), Beleidigung (1) und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (2). In einem der Fälle entstand eine leichte Sachbeschädigung am Kölner Mannschaftsbus, Sport1 zufolge hat es den Scheibenwischer getroffen. Die Ermittlungen dauern nach Polizeiangaben auch hier an.

1. FC Köln: Anthony Modeste bejubelt „geile Stimmung“

Ganz andere Emotionen erlebten die Doppel-Derbysieger. Erstmals seit mehr als 30 Jahren gewannen die Kölner zwei Spiele innerhalb einer Saison gegen Mönchengladbach. Die FC-Anhänger empfingen ihren Lieblinge noch am Abend am Geißbockheim mit Jubelgesängen. „Das ist einfach eine geile Stimmung. Jetzt können wir auch ein bisschen Kölsch trinken”, sagte FC-Torjäger Anthony Modeste, der zum achten Male in dieser Saison das 1:0 für sein Team erzielte und auf nun insgesamt 60. Bundesligatreffer für Köln kommt.

Die überragenden Florian Kainz und Dejan Ljubicic ließen in der ersten Halbzeit zwei weitere Treffer folgen im erstmals seit Dezember 2019 wieder voll besetzten Borussia-Park. „Das ist Balsam für die Kölner Seele”, sagte FC-Lizenzspieler-Chef Thomas Kessler.

Steffen Baumgart schenkt Gladbach-Fan Mütze

Kölns Trainer Steffen Baumgart, der sein erstes Derby im Borussia-Park erlebte und nach der Partie entgegen seiner sonstigen Gepflogenheiten in die Fankurve ging, war begeistert von der Atmosphäre und schenkte seine Kultmütze sogar einem Gladbach-Fan. „Das Verhalten hinter der Trainerbank war äußerst fair. Da waren keine Pöbeleien, gar nichts. Es war eine sensationelle Stimmung”, befand Baumgart. Da gab er seine Mütze nach einem kurzen Meinungsaustausch gerne her. „Ich hoffe, er behält sie auch”, sagte der FC-Coach.

Die Mannschaft hat seine Europapokalansage jedenfalls bestens umgesetzt. „Wir haben noch ein Ziel vor Augen. Die drei Punkte waren dafür sehr, sehr wichtig. Wir haben in den vergangenen Wochen immer mal wieder darüber geredet. Wir wollen das unbedingt, das hat man heute auch wieder gesehen”, erklärte Offensivspieler Mark Uth.

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Doch Baumgart wäre nicht Baumgart, wenn er das als Selbstläufer betrachten würde. „Natürlich geht es um nichts anderes mehr. Aber das wird schwer genug. Alle vier Gegner, die jetzt kommen, sind im Existenzkampf”, sagte der Kölner Coach. „Aber unabhängig davon haben wir in dieser Saison schon viel erreicht.” (kk/sid/dpa)

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