Paris – Leipzig 1:0: Bittere Pleite für bessere Bullen nach Elfer-Geschenk für Neymar
Ein zweifelhafter Elfmeter von Superstar Neymar hat RB Leipzig im Prinzenpark die Krönung einer starken Leistung in der Champions League verwehrt. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann unterlag Paris Saint-Germain am Dienstag 0:1 (0:1) und verlor damit nach dem 2:1 aus dem Hinspiel auch den direkten Vergleich mit dem französischen Meister. Damit müssen die Sachsen wieder um das Weiterkommen in der Königsklasse bangen.
Neymars Tor des Abends (11. Minute) verschaffte seinem in der Kritik stehenden Trainer Thomas Tuchel damit trotz der phasenweise erschreckend schwachen Leistung etwas Luft.
Leipzig muss nun die beiden verbleibenden Gruppenspiele bei Istanbul Basaksehir und gegen Manchester United gewinnen, um sicher in die K. o. -Runde einzuziehen.
Champions League: Leipzig unterliegt Paris unglücklich
„Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft. Dann ist das natürlich sehr bitter, wenn man sich für so eine tolle Leistung beim Vorjahresfinalisten nicht belohnt“, sagte Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff bei Sky. „Man kriegt hier keine 50 Chancen geliefert. Die, die man hat, muss man auch reinmachen. Aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“
Auf die Rückkehr der Superstars Neymar und Kylian Mbappé reagierte Nagelsmann ebenfalls mit Offensive. Vor dem Mittelfeld-Trio Emil Forsberg, Dani Olmo und Christopher Nkunku ließ er auch noch Yussuf Poulsen stürmen.
RB Leipzig kassiert frühes Elfmeter-Tor von Neymar
Doch zunächst setzte es den Schock im eigenen Strafraum. Nach einem plumpen Zweikampf von Marcel Sabitzer gegen Angel Di Maria, der trotz nur leichter Berührung sofort zu Boden ging, entschied Schiedsrichter Danny Makkelie auf Strafstoß, den Neymar mit etwas Glück verwandelte.
Danach verfiel der Finalist aus der Vorsaison komplett in die Passivität, überließ Leipzig das Spiel und die Chancen. Sabitzers (12.) Schuss wurde jedoch zur Ecke abgefälscht und Dayot Upamecanos Kopfball in derselben Minute klärte PSG-Torwart Keylor Navas.
RB Leipzig dominiert PSG, nutzt Chancen nicht
Allein im ersten Durchgang hatte RB über 60 Prozent Ballbesitz, eroberte durch erstklassiges Gegenpressing immer wieder schnell den Ball. Die bessere Idee, die Nagelsmann vor dem Spiel als entscheidend genannt hatte, hatte ganz klar sein Team.
Es fehlte dann aber oft an Esprit in den letzten Aktionen, gefährliche Läufe musste die Pariser Abwehr selten stoppen. Yussuf Poulsen (36.) zeigte nach einer der wenigen gelungenen Kombinationen eine zu schlechte Schusstechnik und jagte den Ball aus elf Metern in den Pariser Abendhimmel. Einen Schuss von Haidara (38.) klärte Navas mit etwas Mühe, beim Volley von Forsberg (45.+1) aus kurzer Distanz musste der Torwart nicht eingreifen.
Mit demselben Leipziger Druck ging es nach dem Wechsel weiter. Forsberg (49.) war wieder per Volley zu Stelle, verfehlte das Tor nur um weniger Zentimeter. Zwei Minuten später rauschte ein Schuss von Sabitzer knapp vorbei. Der Österreicher musste dann eine Schrecksekunde wegstecken, nachdem ihm Mbappé in einem Zweikampf unabsichtlich mit vollem Schwung auf den Unterarm gesprungen war.
Kylian Mbappé springt Sabitzer auf den Arm
Nagelsmann reagierte nun taktisch, brachte in Willi Orban einen dritten Innenverteidiger und stellte auf eine Dreierkette um. Justin Kluivert ersetzte Olmo und sollte für mehr Druck über die rechte Außenbahn sorgen. Für die letzten 15 Minuten kam in Alexander Sörloth zudem ein zweiter Stürmer. Leipzig drängte die komplett auf Konter beschränkten Pariser weiter hinten rein, blieb aber am Ende ohne Fortune. (dpa)