Andre Breitenreiter steht konsterniert an der Seitenlinie.
  • Andre Breitenreiter erlebte in Bochum wohl die schlechteste Leistung während seiner Zeit in Hoffenheim.
  • Foto: imago/Nordphoto

„Indiskutabel“: Breitenreiter droht das Aus in Hoffenheim

Eine kurze Umarmung mit Bochums „Heimerfolgstrainer“ Thomas Letsch, dann ein schneller Gang in die Katakomben: Andre Breitenreiter wollte nicht dabei sein, als seine Spieler bedröppelt Richtung Gästeblock rückten und sich erneut Pfiffe vom eigenen Anhang anhören mussten.

Nach dem 2:5 (0:3) gegen heimstarke Bochumer blieb die TSG Hoffenheim auch im neunten Ligaspiel nacheinander sieglos, der VfL hingegen feierte den fünften Heimsieg im fünften Spiel, kletterte auf einen Nichtabstiegsplatz und zog mit der TSG nach Punkten gleich.

VfL Bochum führt bereits zur Pause 3:0 gegen TSG Hoffenheim

Als „indiskutabel“ bezeichnete TSG-Sportchef Alexander Rosen die Leistung am „Sky“-Mikrofon. Auch Kapitän Oliver Baumann rang um Worte: „Das ist einfach zu wenig. Wir bekommen es einfach nicht auf den Platz.“ Trainer Breitenreiter sei „gerade die ärmste Sau. Er versucht alles, über ihn brauchen wir nicht zu sprechen“, so der Keeper.

Werden sie aber. Das stellte Sportchef Rosen offen klar. „Ich sage, es ist ein Thema, alles zu hinterfragen und zu diskutieren“, beantwortete der 43-Jährige die Frage, ob eine Trennung ein Thema für die kommenden Tage sei. „Sie werden nie von mir Absolut-Antworten kriegen und schon gar nicht nach einem Spiel.“ 

Das könnte Sie auch interessieren: Schwarze Serie seit neun Spielen: Warum Rostock dem HSV Hoffnung macht

Vor 23.700 Zuschauern an der Castroper Straße brachten Philipp Hofmann (22.), Philipp Förster (30.) und Takuma Asano (40.) den VfL komfortabel in Führung – jeweils auf Zuspiel des überragenden Christopher Antwi-Adjei. Hoffenheim kam im zweiten Durchgang durch Christoph Baumgartner (49.) und Munas Dabbur (77.) zweimal zurück, doch Bochums Erhan Masovic (69.) und Moritz Broschinski (83.) sorgten für die Entscheidung.

Während die Westfalen damit erstmals seit 1997 fünf Heimsiege in Folge einfuhren, wartet die TSG seit 113 Tagen auf einen Ligaerfolg und versinkt immer tiefer im Abstiegskampf. „Diese zehn Spiele ohne Sieg geben uns keine guten Argumente“, sagte Rosen, nachdem die TSG unter der Woche in Leipzig (1:3) auch aus dem Pokal ausgeschieden war.

Philipp Hofmann und Philipp Förster treffen erneut – Christopher Antwi-Adjei mit starken Hereingaben

Die heimstarken Bochumer versuchten von Beginn an, Lücken im Hoffenheimer Defensivverbund zu finden. Eine erste Torannäherung von Hofmann fischte Baumann mühelos runter (9.), kurz danach konnte der TSG-Keeper nach einer verunglückten Kopfballrückgabe von Innenverteidiger John Anthony Brooks im letzten Moment gegen Asano klären (10.).


Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Bochum blieb dran – und belohnte sich. Erst musste Mittelstürmer Hofmann eine mustergültige Hereingabe von Flügelflitzer Antwi-Adjei nur noch über die Linie drücken, dann erhöhte Geburtstagskind Förster.

Die Breitenreiter-Elf um Startelfdebütant Thomas Delaney wirkte geschockt, blieb ideenlos, nach einer Ecke setzte Brooks (29.) einen Kopfball deutlich über die Latte. Dann schlug Bochum wieder zu, erneut auf Zuspiel von Antwi-Adjei. Ein Steilpass des 28-Jährigen fand den Japaner Asano, der Hoffenheims Stanley Nsoki mit einem Übersteiger aussteigen ließ und den bemitleidenswerten Baumann tunnelte.

Das könnte Sie auch interessieren: Bosse kontern Neuer-Attacke: Droht dem Torhüter jetzt das Aus in München?

Nach dem desaströsen ersten Durchgang reagierte Breitenreiter mit einem Vierfachwechsel, kurz darauf witterten die Hoffenheimer dank Baumgartner wieder Morgenluft. In der Folge wurde die Partie zunehmend hitziger, Bochums Masovic erhöhte, Dabbur verkürzte, bevor der eingewechselte Broschinski bei seinem Bundesliga-Debüt den Schlusspunkt setzte. (aw/sid)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp