Lewis Holtby im Trikot von Holstein Kiel guckt kritisch
  • Der Saisonstart verlief für Holstein Kiel um Kapitän Lewis Holtby alles andere als rund.
  • Foto: imago/Team 2

Pokal-Debakel: Ex-HSVer Holtby sendet emotionale Botschaft an Kiel-Fans

Die deutlichsten Worte fand einer, der gar nicht dabei war. Lewis Holtby ist der Spieler mit der größten Bundesliga-Erfahrung bei Holstein Kiel, bei der 0:3 (0:1)-Niederlage im DFB-Pokal beim Zweitligisten 1. FC Köln fehlte der frühere HSV-Profi immer noch wegen seiner Rückenprobleme.

Dennoch schrieb der 34-Jährige am Mittwochfrüh auf seinem Instagram-Account: „Leute haltet zusammen!“ Er richtete sich damit an die Fans, „die noch vor einigen Monaten unseren historischen Moment, unseren Aufstieg in die erste Liga gefeiert haben“ und die jetzt alles „klein reden“ und „schlecht reden“ würden. Seine „letzte Bitte“ sei: „Verliert den Glauben nicht an uns.“

Tim Lemperle und Luca Waldschmidt trafen für Köln

Letzteres ist gerade viel verlangt von den Anhängern des Bundesliga-Aufsteigers. Denn die Erkenntnis des bitteren Dienstagabends ist: Nach acht Bundesliga-Spielen ohne Sieg reicht es aktuell auch nicht gegen einen schwer angeschlagenen Zweitliga-Klub, der zwar den deutlich größeren Namen und ein völlig anderes Selbstverständnis hat als die Kieler. Der aber trotzdem aktuell nur auf Platz zwölf der 2. Bundesliga steht.

Tim Lemperle (8.) und zweimal Holtbys früherer HSV-Kollege Luca Waldschmidt (84./90.+7) trafen für die Kölner. Und Holstein muss sich nun wieder für das wichtige Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim sammeln (Samstag, 15.30 Uhr/Sky).

Schon mehrere Stunden vor Holtby hatte auch Kapitän Timo Becker eindringlich zur Ruhe gemahnt. „Wir wussten alle vor der Saison, dass es schwer wird für Holstein Kiel“, sagte der Abwehrspieler. „Es fühlt sich grad an wie ein Tiefpunkt, aber es ist noch lange kein Tiefpunkt.“

Finn Porath lobt Kieler Fans

Auch in der Bundesliga sind die Norddeutschen nur Vorletzter der Tabelle. „Und Samstag interessiert es keinen mehr, was im Pokal war“, meinte Becker. „Jetzt geht es darum, die ganze Scheiß-Stimmung, die wir haben, wegzumachen.“

Der 27-Jährige ermahnte alle, die Erwartungshaltung herunterzuschrauben: „Wir sind ein sehr kleiner Verein. Das ist keine Ausrede, das ist Tatsache. In der Bundesliga dreht sich vieles um Geld. Kiel hat nicht das Geld. Da wird es dann schwer.“

Der Bundesliga-Absteiger aus Köln, der zurzeit selbst in der Krise steckt, war am Dienstag wesentlich zielstrebiger und am Ende auch effizienter als der KSV Holstein. Gerade als die Kieler energisch am Ausgleich zum 1:1 arbeiteten, fiel das 0:2.

„Die Fans haben nach dem Spiel gesagt, dass sie hinter uns stehen. Dass heute fast 3000 Fans unter der Woche mit nach Köln gefahren sind, sagt alles“, sagte Finn Porath. „Jetzt wollen wir alle zusammen am Samstag drei Punkte in der Bundesliga holen.“ (aw/dpa/lno)

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