Pokal-Wahnsinn im Norden: Team verspielt 7:0-Führung in 30 Minuten und fliegt raus
Auch wenn der Pokal bekanntlich seine eigenen Gesetze hat, hat mit dieser Sensation sicher niemand gerechnet: Mit 7:0 führte der SV Wasbek aus Schleswig-Holstein (Kreis Rendsburg-Eckernförde) im Flens-Cup „Meister der Meister“ bei der SG Oldenburg/Göhl (Ostholstein) – bis zur 57. Minute. Den Gastgebern gelang eine unfassbare Aufholjagd.
Souverän präsentierte sich Wasbek als Tabellenführer der Verbandsliga West und verwandelte einen Angriff nach dem nächsten. Rune Kulig (12., 19., 45.), Youri von der Mehden (22.), Vitali von der Mehden (29.), Hannes Schallert (37.) und Jan-Henrik Grümmer (51.) trafen für die Gäste.
Wasbek-Trainer Pasqual Rüdiger war begeistert, sagte den „Kieler Nachrichten“: „Wir haben bis dahin die besten 50 Minuten gespielt, die ich je von uns gesehen habe. Alles hat geklappt, die Tore waren keine Zufallsprodukte, sondern schön heraus gespielt.“
SG Oldenburg/Göhl dreht Partie gegen SV Wasbek
Kurz darauf folgten unglaubliche Minuten. „Ich habe als Spieler und Trainer wirklich schon viel erlebt, aber das noch nicht“, konstatierte der vorher noch so angetane Rüdiger. Innerhalb von etwas mehr als 30 Minuten drehte Oldenburg die Partie. Zunächst trafen die SG-Spieler Silas Bünning (58., 65., 70.) und Mats Burmeister (77., 80., 90.+7) jeweils dreifach, ehe Dennis Bräuer (90.+2) den Ausgleichstreffer zum 7:7 in der Nachspielzeit erzielte.
Woran es gelegen hat, konnte sich auch Rüdiger nicht erklären. Dass seine Mannschaft zeitweise das Spielen einzustellen schien, lag in seinen Augen nicht an den vorgenommenen Wechseln. „Natürlich haben wir einige Wechsel vorgenommen, um Stammkräfte zu schonen. Aber dass die schlechtesten 30 Minuten folgen sollten, war nicht im Ansatz abzusehen.“ Eine Gelb-Rote Karte in der 82. Minute gegen Wasbeks Valmir Idrizi setzte den schwimmenden Gästen zusätzlich zu. „Wir wollten das Ergebnis nur noch über die Zeit retten“, erklärte der Trainer.
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Als es nach Ende der regulären Spielzeit zum Elfmeterschießen kam, wurde die Enttäuschung des Wasbek-Coaches perfekt. „Es kam, wie es in diesem Spiel kommen musste“, haderte er gegenüber den „KN“. Die Gastgeber aus Oldenburg verwandelten den entscheidenden Elfmeter – Wasbek scheiterte. Und verlor das Spiel nach 7:0-Führung mit 11:12.