Polizei veröffentlicht Zahlen: So viele gewaltbereite Fans gibt es im deutschen Fußball
Das Gewaltpotenzial von Störern bei Fußball-Spielen ist in Deutschland nach Einschätzung der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) trotz rückläufiger Zahlen weiterhin hoch.
In der Saison 2019/2020 wurden im Zusammenhang mit Partien in den ersten drei Ligen und im DFB-Pokal 3694 Strafverfahren eingeleitet und 660 Personen verletzt. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht hervor. Zudem wurden wie in der Vorsaison mehr als 13.370 Anhänger der Kategorie B (gewaltbereite Fans) und C (gewaltsuchende Fans) zugerechnet. „Das Gewaltpotenzial der Störerszene bei Fußballspielen ist unverändert hoch“, sagte der Leiter von ZIS, Torsten Juds. Die Zahl der eingeleiteten Strafverfahren ist gegenüber der Spielzeit 2018/2019 um 187 und damit rund fünf Prozent zurückgegangen.
„ProFans“ heben positive Entwicklung bei den Zahlen hervor
Die Fan-Organisation „ProFans“ hob hingegen die positive Entwicklung bei den Zahlen hervor. „Mit dem Rückgang der Zahlen wird eine Tendenz fortgesetzt, die sich auch in den letzten Jahren gezeigt hat“, sagte Sprecher Sig Zelt. „Verfehlungen im Zusammenhang mit Fußballspielen werden heutzutage viel konsequenter verfolgt als noch vor zehn Jahren. In diesem Zusammenhang ist der Rückgang schon signifikant.“
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Die ZIS wies darauf hin, dass wegen der Corona-Krise ein Viertel aller Spiele ohne Zuschauer stattfanden. Daher seien in der Bundesliga und der 2. Bundesliga die Spieltage 1 bis 25 sowie in der 3. Liga die Spieltage 1 bis 27 verglichen worden. Treiber unter den Straftaten waren Körperverletzungen und sowie Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz durch das Abbrennen von Pyrotechnik. (mp/dpa)