Randale in der Relegation zur 3. Liga: Fans werfen Böller – Spiel lange unterbrochen
Das Relegationsspiel zwischen der SpVgg Unterhaching und Energie Cottbus (2:0), bei dem es um den Aufstieg in die 3. Liga ging, musste zwischenzeitlich unterbrochen werden. Bereits während der ersten Halbzeit waren Becher und Feuerzeuge auf das Spielfeld geflogen, nach 70 Minuten jedoch eskalierte die Situation im Gästeblock von Cottbus. Schiedsrichter Tobias Reichel (37) musste die Partie für eine Viertelstunde unterbrechen, zahlreiche Polizeikräfte griffen ein.
Es waren bereits 70 Minuten gespielt im Rückspiel in Unterhaching, die Gastgeber führten nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel erneut mit 1:0 (Mathias Fetsch/17.). Dann aber drehten einzelne Anhänger aus Cottbus durch, es flogen neben Bechern auch Raketen. Der Unparteiische musste die Begegnung unterbrechen, die Polizei eilte aufs Spielfeld.
Cottbus-Fans werfen Raketen und Becher auf das Feld
Cottbus-Trainer Claus-Dieter „Pele“ Wollitz begab sich persönlich zum Cottbuser Block, um die Situation zu deeskalieren. Sogar der eigene Coach bekam einen Becher an den Kopf. Unterdessen versammelte Sandro Wagner seine Mannschaft aus Unterhaching weit entfernt vom Gästeblock. Lange Zeit war unklar, ob das Spiel überhaupt fortgesetzt werden kann.
Bei dem Vorfall hat es offenbar auch Verletzte im Gästeblock gegeben. „Alle Verletzten werden hinter der Tribüne medizinisch versorgt“, sagte der Stadionsprecher während der Unterbrechung, in der er immer wieder versuchte, die Fans der Energie zu beruhigen.
Erst nach über 14 Minuten Unterbrechung konnte die Partie fortgesetzt werden, die Polizeikräfte aber standen weiter eng an der Seitenlinie, um zu verhindern, dass die Cottbuser Anhänger in den Innenraum drängten. Die Fans der Unterhachinger dagegen hatten eine klare Botschaft und skandierten während der Ausschreitungen immer wieder: „Ihr könnt nach Hause fahren“.
Relegation: Weitere Ausschreitungen nach Schlusspfiff
Kurz vor dem Schlusspfiff kam es zu weiteren unschönen Szenen: Im Gästeblock zog schwarzer Rauch auf, die Feuerwehr musste anrücken und die Brandentwicklung löschen. Auch nach der Partie waren Feuerwehrautos rund um das Stadion mit Sirenen zu hören.
Unterhaching machte unterdessen den Aufstieg in die 3. Liga perfekt. Auf das 2:1 im Hinspiel folgte im turbulenten Rückspiel ein verdienter 2:0 (1:0)-Erfolg gegen Cottbus, der trotz der Meisterschaft in der Regionalliga Nord die Rückkehr in den Profifußball verpasst hat. Die Anhänger der Gastgeber feierten den Aufstieg mit einem friedlichen Platzsturm – den die Polizei abermals mit einem Großaufgebot begleitete.
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Mit Unterhaching ist das Teilnehmerfeld der 3. Liga für die kommende Saison komplett. Zuvor hatten sich bereits der VfB Lübeck (Meister Regionalliga Nord), Preußen Münster (West) und der SSV Ulm (Südwest) den Aufstieg gesichert. Abgestiegen waren der SV Meppen, der VfB Oldenburg, der FSV Zwickau sowie die SpVgg Bayreuth.