Rassismus gegen Marega: Portugals Fußballverband vergibt lächerliche „Strafe“
Guimaraes –
Es hört und hört nicht auf. Mitte Februar ist es in einer europäischen Top-Liga wieder zu einem Rassismus-Eklat gekommen. Tatort diesmal: Portugal. Dort spielte in der Primeira Liga der FC Porto bei Vitoria Guimaraes.
In der 60. Minute erzielte Porto-Stürmer Moussa Marega (28) den Treffer zum letztlichen 2:1-Endstand aus Sicht der Gäste. Doch das Tor hatte einen ganz bitteren Beigeschmack: Denn bei seinem Jubel deutete Marega auf seinen Unterarm und damit seine Hautfarbe. Der Grund: Er war zuvor von den Heim-Fans mit Affenlauten bedacht worden.
Jetzt hat der portugiesische Fußballverband die Strafe gegen Guimaraes ausgesprochen. Und die lässt einen sprachlos zurück. Lächerliche 714 Euro muss der Verein zahlen. Den Klub erwartet aber noch ein Disziplinarverfahren.
Moussa Marega vom FC Porto reagiert auf Anfeindungen
Der Stürmer wollte nach den Beleidigungen den Platz verlassen. Teamkollegen und Betreuer versuchten, Marega daran zu hindern. Doch der Angreifer war nicht zu bändigen, zeigte den Guimaraes-Anhängern mit beiden Händen noch den Mittelfinger. Die Fans reagierten – und warfen sogar Sitzschalen nach dem Porto-Angreifer!
Nach minutenlangen Tumulten verließ Marega schließlich den Platz, für ihn kam Wilson Manafá (25) in die Partie. Marega allerdings legte wenig später auf Instagram mit einem deftigen Statement nach. „Ich möchte diesen Idioten, die ins Stadion kommen und nur rassistische Schreie machen, sagen: Fickt euch!“, schrieb er.
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Auch für Schiedsrichter Luis Miguel Branco Godinho (34), der ihn für seinen „Unterarm-Jubel“ mit Gelb verwarnt hatte, hatte Marega eine ironische Botschaft: „Und ich danke den Schiedsrichtern, dass sie mich nicht verteidigt haben und mir eine Gelbe Karte gegeben haben, weil ich meine Hautfarbe verteidige. Ich hoffe ich treffe dich nie wieder auf einem Fußballplatz! Du bist eine Schande!“
Moussa Marega bekommt Unterstützung für seine Aktion
In den sozialen Netzwerken bekundeten viele internationale Fußball-Stars ihre Solidarität mit dem Porto-Stürmer. Auch Borussia Dortmund twitterte: „Volle Unterstützung für Moussa Marega, der heute mit rassistischen Gesängen beleidigt wurde. Wieder und wieder, genug ist genug!“ Portos Torhüter-Routinier Iker Casillas (38) schrieb: „Respekt für Marega.“
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Porto-Coach Sergio Conceicao (45) berichtete später, dass Marega schon beim Aufwärmen beleidigt worden war. Dabei hatte er in der Saison 2016/17 noch leihweise für Guimaraes gespielt. Ob dem Klub nun eine Strafe droht, ist noch unklar. (kos)