„Reicht vorne und hinten nicht“: St. Pauli-Konkurrent gibt sich fast schon auf
Der 1. FC Heidenheim verliert auch gegen Gladbach – und taumelt dem Absteig entgegen.
Mit versteinerter Miene klatschte Frank Schmidt mit seinem Gegenüber Gerardo Seoane ab, während seine Spieler mit hängenden Schultern auf dem Rasen standen. Wirklich allen war beim 1. FC Heidenheim die Enttäuschung anzumerken – über die nächste Niederlage, die nächste verpasste Chance, die weiter erfolglose Suche nach dem Hoffnungsschimmer im Abstiegskampf.
Tabelle: Heidenheim bleibt sechs Punkte hinter St. Pauli
„Es wird verdammt schwer, wenn wir so weitermachen“, sagte Heidenheims Trainer Schmidt nach dem verdienten 0:3 (0:2) gegen Borussia Mönchengladbach. Mit nur zwei Punkten aus den vergangenen acht Spielen steckt der FCH als Tabellen-17. weiter tief im Tabellenkeller fest, sechs Punkte fehlen bis zum FC St. Pauli, der auf dem rettenden 15. Platz steht.
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Grund genug auch für Kevin Müller, Alarm zu schlagen. „Es reicht gerade vorne und hinten nicht“, sagte der Torwart: „Wir müssen sehen, dass wir uns davon befreien.“ Am besten schon am kommenden Wochenende bei der TSG Hoffenheim (9. März), spätestens aber in der Woche darauf im Kellerduell mit Holstein Kiel (16. März).
Gladbachs Robin Hack erzielt zwei Tore gegen Heidenheim
Gegen Gladbach war Heidenheim von Beginn an jedenfalls weit von einem möglichen Sieg entfernt. Robin Hack (8.) und Nathan Ngoumou (18.) hatten die Gäste früh komfortabel in Führung gebracht. Heidenheim wurde erst in der zweiten Halbzeit aktiver, bis Hack (59.) mit seinem zweiten Treffer für die Entscheidung sorgte – und sein Team im Kampf um die europäischen Plätze zurückmeldete.
Die Blicke waren in Heidenheim vor allem auf zwei Spieler der Gäste gerichtet. Nach den Ausfällen des verletzten Moritz Nicolas und des rotgesperrten Jonas Omlin kam der 18 Jahre alte Tiago Pereira Cardoso im Gladbacher Tor zu seinem Bundesliga-Debüt, zudem kehrte Nationalstürmer Tim Kleindienst nach seinem Wechsel im Sommer an seine alte Wirkungsstätte zurück.
Ngoumou erzielt ein Traumtor gegen einfallslosen FCH
Seine Mannschaft müsse „dafür sorgen, dass es ihm keinen Spaß macht“, hatte FCH-Trainer Frank Schmidt in Bezug auf seinen früheren Schützling angemahnt – das gelang kaum. Kleindienst ging gegen seine einstigen Teamkollegen konsequent ins Pressing und leitete so den Führungstreffer ein: Nach der Balleroberung spielte Julian Weigl mustergültig in den Lauf von Hack, der freistehend vor FCH-Keeper Kevin Müller einschob.
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Heidenheim war um eine schnelle Antwort bemüht, stellte die Gladbacher Defensive aber kaum vor Probleme – und bekam für die eigenen Lücken die eiskalte Quittung. Nach einem starken Doppelpass mit Alassane Pléa kam Ngoumou von der Strafraumgrenze zum Abschluss und traf traumhaft schön in den Winkel.
Heidenheim-Trainer Schmidt stellt taktisch um
Gladbach hatte nun leichtes Spiel – und FCH-Trainer Schmidt Handlungsbedarf. Nach einer halben Stunde löste er seine hilflose Fünferkette auf und brachte in Leonardo Scienza einen zusätzlichen Offensivakteur. Der Wechsel zeigte tatsächlich Wirkung, Heidenheim entwickelte nun mehr Schwung in der Offensive: Scienza traf bei einem Freistoß die Latte (49.).
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Die Gastgeber waren nun spielbestimmend, Gladbach konnte sich kaum mehr befreien – und sorgte in Person von Hack dann aus dem Nichts für die Entscheidung. (sid/mp)
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