Ronaldo-Show in Old Trafford – Barcelona am Tiefpunkt!
Nach der ersten Niederlage des FC Barcelona bei Benfica Lissabon seit 60 Jahren gerät Trainer Ronald Koeman immer mehr in Erklärungsnöte. Die Katalanen unterlagen den Portugiesen in der Champions-League mit 0:3. Cristiano Ronaldo hingegen sorgte in seinem eigenen Rekordspiel wieder einmal für den Höhepunkt.
„Es ist hart, das zu akzeptieren. Ich finde nicht, dass das Resultat mit dem Spiel, das wir gesehen haben, übereinstimmt“, sagte der Niederländer nach dem 0:3 in der Fußball-Champions-League am Mittwoch. „Trotz des frühen Rückstands haben wir bis zum 0:2 gut gespielt“, unterstrich Koeman.
Nachdem sein Team bereits zum Auftakt gegen den FC Bayern mit 0:3 unterlag, gerät der Europameister von 1988 immer mehr Druck, zumal der FC Barcelona in La Liga am Samstag (21 Uhr) bei Meister Atletico Madrid erneut vor einer sehr schweren Aufgabe steht.
FC Barcelona droht frühes Champions-League-Aus: Koeman unter Druck
Benficas Darwin Nunez (3./79., Elfmeter) und Rafa Silva (69.) besiegelten die erneute Pleite für Barcelona. „Benfica ist physisch stark, und sie sind schnell. Wir hatten wirklich gute Torchancen und hätten die Richtung des Spiels ändern können. Die Tatsache, dass Benfica die große Mehrheit der wenigen Chancen genutzt hat, war der große Unterschied zwischen beiden Mannschaften am heutigen Abend“, sagte Koeman.
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Dennoch wollte der 58-Jährige nicht das Niveau seines Teams kritisieren. „Aber es macht natürlich keinen Sinn, das jetzige Team mit dem von vor ein paar Jahren zu vergleichen. Das ist so klar wie Wasser. Ich kann Ihnen nur eine Einschätzung über meine Arbeit hier geben – und ich fühle mich durch meine Spieler und ihre Einstellung unterstützt“, meinte der Coach.
Aktuell scheinen auch die Spieler dem Trainer weiter den Rücken zu stärken. Es sei „keine Lösung, jetzt den Coach zu wechseln. Es sind noch genügend Spiele, um weiterzukommen. Wir müssen diese Situation gemeinsam durchstehen und hart arbeiten“, sagte der Niederländer Frenkie de Jong.
Barcelona: Ablösung von Trainer Koeman gefordert
Nach der weiteren schwarzen Nacht für den FC Barcelona wird in Spanien vehement die Ablösung von Trainer Ronald Koemann gefordert. „Die einzige Frage, die nach dieser neuen Enttäuschung gestellt wurde, war, ob Barça Koeman sofort ablösen würde oder erst später. Die Antwort kennt nur Präsident Laporta“, schreibt „Mundo Deportivo“ am Donnerstag.
„Kredit verbraucht“, überschreibt „Marca“ ihren Artikel zur ersten Niederlage der Katalanen in Lissabon seit 60 Jahren. Koeman stehe „am Rand des Abgrunds“. „Marca“ ist sich sicher, dass es zur Ablösung des Trainers keine Alternative gibt. „Wenn er zu diesem Zeitpunkt weiterhin auf der Bank von Barcelona sitzt, liegt dies daran, dass sein Ersatz nicht geklärt ist. Als aussichtsreichster Kandidat für Koemans Nachfolge gilt Xavi Hernández“, schreibt das Blatt. Dabei gebe es aber zwei Probleme: die hohe Entschädigung, die dem Niederländer zu zahlen wäre, und die Möglichkeit, dass Xavi auch keinen Erfolg haben und dafür in die Kritik geraten könnte, wenn er die Mannschaft zu früh übernähme.
„Das ist ein unerträglicher Alptraum“, beklagt die Zeitung „Sport“. „Ein echtes Fußballdrama, eine unerträgliche Qual.“ Barça sei eine Mannschaft „ohne Richtung, traurig, schwach, ohne Angriff und ohne Verteidigung. Ein untergegangenes Team, das nicht konkurrenzfähig ist. Nicht wiederzuerkennen… Eine radikale Veränderung ist nötig. Und die sollte ohne Zweifel auf der Trainerbank beginnen.“
Ronaldo-Show bei eigenem Rekordspiel im Old Trafford
Ganz andere Stimmung in Manchester: Das Heimspiel in Old Trafford war Ronaldos 178. Einsatz in der Champions League, vor Torwart Iker Casillas ist er nun alleiniger Rekordhalter. In der fünften Minute der Nachspielzeit gelang ihm schließlich der 2:1-Siegtreffer gegen Villareal, den er mit einer Kopfballablage Sekunden zuvor selbst eingeleitet hatte.
„Ich habe ihn den ganzen Tag gesehen, wie er sich für diese Partie aufgebaut hat, wie konzentriert er war und wenn er diese eine Chance dann bekommt, ist es ein Tor“, sagte Solskjaer.
Dabei war der 36 Jahre alte Portugiese über die volle Spielzeit gar nicht so gut in der Partie gewesen. „Es gab ein paar halbwegs ordentliche Kopfbälle in der ersten Halbzeit die zu Chancen hätten werden können, aber das Zeichen eines sehr, sehr guten Angreifers ist, dass er ruhig bleibt, wenn die Chance kommt“, schwärmte United-Coach Ole Gunnar Solskjaer. „So war er seine ganze Karriere hindurch. Er ist mental einfach so stark und bleibt im Spiel.“