Rührender Abschieds-Brief von Sepp Maier an Franz: „Das hat dir das Herz gebrochen“
Der „Kaiser“ ist tot. Viele Weggefährten nehmen Abschied von Franz Beckenbauer. Sepp Maier würdigt einen „Popstar des deutschen Fußballs“.
Bayern-Legende Maier (79) hat in einem Abschiedsbrief den Tod von Beckenbauer betrauert. „Ich werde Dich niemals vergessen – als Teamkollege, Sportsmann und vor allem als Mensch. Du warst ein Popstar des deutschen Fußballs. An Deiner Eleganz auf dem Platz kann sich jeder Fußballer eine Scheibe abschneiden. Du bist nie abgehoben, sondern bist immer ein Mann des Volkes geblieben“, schrieb Maier am Dienstag bei Sport1.
„Ich werde auch Deinen Humor vermissen. Gerne erinnere ich mich an die Frotzeleien mit Günter Netzer, als Du trotz Deiner gesundheitlichen Probleme vor einigen Jahren einmal sagtest: Ich musste in den Länderspielen immer für Günter Netzer mitlaufen. Für ihn habe ich gern meine Hüfte geopfert.“
Sepp Maier: „Die Lichtgestalt leuchtet ab jetzt von oben“
Maier als Torwart und Beckenbauer als Libero waren jahrelang Teamkollegen beim FC Bayern München und in der deutschen Nationalmannschaft. Beckenbauer, der gerne als Lichtgestalt des deutschen Fußballs bezeichnet wurde, war am Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben.
„Einer der schwärzesten Momente Deines Lebens war der Tod Deines Sohnes Stephan, der Dir das Herz gebrochen hat. Das spürte jeder, der Dich näher kannte. Die Leichtigkeit war nicht mehr da. Du hattest Dich aus der Öffentlichkeit immer mehr zurückgezogen“, schrieb Maier über den Tod von Stephan Beckenbauer 2015.
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„Sicher sind Dir in den vergangenen Jahren auch die Zweifel im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2006 in Deutschland sehr nahe gegangen. Das tat mir in der Seele weh“, sprach Maier die umstrittene Rolle von Beckenbauer als Sportfunktionär an und schloss seinen Brief: „Mein lieber Franz, Du wirst mir fehlen, vor allem die vielen Gespräche mit Dir. Auch die gemeinsame Zeit auf dem Rasen werde ich niemals vergessen. Du warst für uns immer eine Lichtgestalt, die leuchtet ab jetzt von oben. Du wirst dem deutschen Fußball und mir wirklich sehr fehlen. Mach‘s gut, mein Freund.“ (lg/dpa)