Ein Eintracht-Ultra erklärt Torhüter Kevin Trapp was passiert ist

Ein Fan aus der Ultra-Szene von Eintracht Frankfurt erklärt Torhüter und Kapitän, warum es trotz des souveränen Sieges gegen Kiel keinen gemeinsamen Jubel geben kann. Foto: imago/Jan Huebner

Schreckliche Bilder in der Bundesliga: Schwer verletzte Fans nach schlimmem Sturz

Eintracht Frankfurt bleibt auf Champions-League-Kurs: Die SGE schlägt Holstein Kiel souverän mit 3:1. Doch beim Schlusspfiff war nichts wie üblich.

Der Jubel bei Eintracht Frankfurt über den nächsten Schritt in Richtung Champions League fiel verhalten aus, die Fans schwiegen größtenteils, und auch auf die sonst dröhnend laute Musik verzichtete die Stadionregie. Nicht das 3:1 (2:0) gegen Holstein Kiel stand im Mittelpunkt, sondern die Sorge über zwei schwer verletzte Zuschauer.

Fan stürzt aus dem Mittelrang auf Zuschauergruppe

„Ein Fan in der Nordwestkurve hat sich bei einem Sturz verletzt“, sagte der Stadionsprecher in Frankfurt durch. Später wurde klar: Der Fan war aus dem Mittelrang auf eine Zuschauergruppe im Unterrang gestürzt. Dabei erlitten zwei Personen so schwere Verletzungen, dass sie ins Krankenhaus mussten. Zwei weitere wurden leichter verletzt. Aus Respekt für die verunfallten Zuschauer war es weitgehend still geblieben – dabei hätten die Frankfurter aus sportlicher Sicht allen Grund zur Freude. „Das bedrückt einen natürlich schon, wenn man sowas mitbekommt“, sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller nach der Partie und schickte Genesungswünsche in Richtung der Verletzen.



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Die SGE baute ihren Vorsprung auf Verfolger RB Leipzig auf fünf Zähler aus. Auf Rang fünf – den ersten Platz, der nicht zur Königsklasse reicht – beträgt das Polster sogar sechs Punkte. Kiel dagegen beendete den 22. Spieltag als Tabellenletzter. 

Eintracht-Torhüter Trapp: „Ein sehr souveräner Auftritt“

„Wir versuchen, uns in alles reinzuschmeißen. Der Plan des Trainers passt immer“, sagte Kiels Torschütze Finn Porath bei DAZN. Gäste-Torhüter Thomas Dähne befand: „Es wäre mehr drin gewesen.“ Zufrieden äußerte sich Kevin Trapp: „Im Großen und Ganzen war es ein sehr souveräner Auftritt, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagte der Eintracht-Schlussmann: „Wir wussten, dass Kiel trotz des Tabellenstandes keine Mannschaft ist, die wir aus dem Stadion schießen.“ Momentan sehe „alles schön aus“.

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Frankfurt beendete seine Unentschieden-Serie durch Tore von Hugo Larsson (18.), Tuta (37.) und Youngster Can Uzun (60.), Dähne parierte noch einen Handelfmeter von Hugo Ekitiké (45., nach Videobeweis). Kiel verkürzte durch Porath (73.).

Dähne ersetzt erkälteten Weiner im Holstein-Tor

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller musste wie befürchtet auf den angeschlagenen Ellyes Skhiri verzichten, für ihn begann im Mittelfeld Oscar Højlund. Auch Nationalspieler Robin Koch fehlte wegen seiner Schulterverletzung. Schlimmer traf es Marcel Rapp, dem Kieler Trainer fehlten sieben Spieler. Im Tor musste der erkältete Stammkeeper Timon Weiner passen, Dähne startete. 

Die Gastgeber rissen das Ruder schnell an sich. Den ersten Schuss aus aussichtsreicher Position setzte Ekitiké daneben (13.), wenige Augenblicke später parierte Dähne stark gegen den Franzosen (14.). Die Frankfurter wurden zielstrebiger, der gut herausgespielte Führungstreffer durch Larsson fiel folgerichtig. 

Tuta und Uzun entscheiden das Spiel – Ekitiké vergibt

Kiel entkam der Frankfurter Dominanz kaum. Der starke Nathaniel Brown (24.) verpasste mit seinem Pfostenschuss das 2:0 haarscharf. Das dauernde Anlaufen belohnte dann Tuta, der nach einer verlängerten Flanke am zweiten Pfosten völlig frei stand und einschob. 

Es folgte ein Strafstoß mit Ansage: Ein Handspiel von Ivan Nekic sah sich Schiedsrichter Robert Hartmann noch mal an, nach Ansicht der Bilder erklärte er seine Entscheidung per Durchsage, gab Strafstoß – doch Ekitiké vergab gegen Dähne kläglich. 

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Die Eintracht verwaltete das Ergebnis und setzte bei viel Ballkontrolle gelegentlich offensive Akzente, ohne jedoch klare Möglichkeiten zu kreieren. Das spielfreudige Offensivtalent Uzun nutzte einen Fehlpass im Spielaufbau von David Zec eiskalt zur Entscheidung. (sid/mp)

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