Skandal-Tor: Bayern-Leihgabe sorgt im schottischen Pokal für einen Eklat
Malik Tillman läuft aktuell für die Glasgow Rangers auf und sorgte im Pokalspiel gegen Zweitligist Partick Thistle mit seinem zwischenzeitlichen Treffer zum 2:1 für einen Eklat. Die Aktion des 20-Jährigen sorgte bei gegnerischen Fans, Spielern und Verantwortlichen für großen Unmut.
Bisher verlief die Leihe für den jungen Nürnberger äußerst vielversprechend: In der Scottish Premiership erzielte er bereits sieben Tore für die Rangers und legte vier weitere Treffer vor. Mit elf Scorern zählt er zu den Besten der schottischen Liga. In München dürfte man mit dieser Entwicklung zufrieden sein, denn bis zum Sommer ist Tillmann noch vom FC Bayern nach Glasgow verliehen.
Führungstreffer mit Folgen: Rudelbildung um Tillman
Im Achtelfinale des schottischen Pokals ging Tillman in der 70. Minute beim Stand von 1:1 zu Boden und musste behandelt werden. Seine Teamkollegen spielten daraufhin den Ball ins Aus, folgerichtig gab es anschließend den Einwurf für die gegnerische Mannschaft. Die Bayern-Leihgabe konnte nach kurzer Behandlung weitermachen und fand sich unterdessen wieder auf dem Platz ein. Was er wohl nicht mitbekam: der Gegenspieler wollte im Sinne des FairPlay den Ball in die Hälfte der Rangers zurückschlagen.
Das könnte Sie auch interessieren: VAR-Aufreger im Pokal: Das sagt Schiri Stieler zum Handelfmeter
Thistle-Verteidiger Kevin Holt schien daher äußerst verwundert, als Tillman auf ihn zustürmte. Kurzerhand eroberte er den Ball, dribbelte Torhüter Jamie Sneddon aus und erzielte die 2:1 Führung für die Rangers. Wenig überraschend sorgte diese Aktion für wenig Begeisterung bei seinen Gegenspielern: sie umringten den jungen Torschützen sofort und brachten ihn zu Fall. Die Rudelbildung wurde erst durch den Trainer der Rangers, Michael Beale, endgültig aufgelöst.
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Trotz der FairPlay-Kritik an Tillmans Aktion: Der Treffer zählte regelkonform. Die Rangers machen den Aufreger des Achtelfinales aber direkt wieder gut: Beim anschließenden Anstoß durch Partick Thistle marschierte Scott Tiffoney mit Ball ohne Gegenwehr bis zum gegnerischen Tor durch und durfte ausgepfiffen von den Heimfans das Remis wiederherstellen. Eine kleine Provokation erlaubte sich Torhüter Alan McGregor dennoch, der Tiffoney kurzzeitig und eher halbherzig versuchte im eins gegen eins abzuwehren.
„Das war ein großes Missverständnis“ gab Glasgow-Trainer Beale nach dem Spiel zu verstehen: „Malik verletzte sich, ging raus und sah nicht, dass der Ball extra ins Aus gespielt wurde. Er hat nicht gesehen, dass Partick uns den Ball zurückgeben wollte.“ Der anschließende Gegentreffer ohne Gegenwehr sei für ihn die richtige Vorgehensweise gewesen: „Wir wollen das Beste für das Spiel und ich fand es nicht richtig, ein Spiel auf diese Weise zu gewinnen. Nicht zu Hause, nicht gegen Partick Thistle und nicht im Pokal. Es war das Richtige für den Fußball und die Einhaltung der Standards dieses Fußballvereins.“
Viertelfinale trotz Skandal: Rangers setzen sich durch
Am Ende durften die Rangers trotz des Aufregers den Einzug ins Viertelfinale feiern: In der 86. Minute erzielt James Sands den 3:2 Siegtreffer. Ein bitterer Ausgang für Zweitligist Partick Thistle, die zunächst durch Holt nach einem Handelfmeter in Führung gegangen waren. Den Ausgleich für die Heimmannschaft aus Glasgow erzielte Ex-Bundesligaspieler Antonio Colak (Nürnberg, Darmstadt) etwa 20 Minuten vor Tillmans Skandal-Treffer.