Ticket-Wirbel bei Supercopa: Spaniens Top-Klubs in Saudi-Arabien – aber keinen juckt´s
Dschidda –
„Daena nadhhab“ (deutsch: Los geht’s) werden sich die meisten Spieler von Real Madrid, FC Valencia, Atlético Madrid und dem FC Barcelona am Abend in Saudi-Arabien denken. Die spanische Supercopa steht an, und die Top-Vereine in Spanien müssen in der Küstenstadt Dschidda antreten – dabei läuft zu Hause schon die Rückrunde der Primera División!
Champions League, Copa del Rey und das alltägliche Geschäft in der Liga lässt für die jeweiligen Akteure kaum Platz für Pausen. Doch die Saudis zahlen viel, also reisen die Teams mit ihren besten Spielern an.
Drei-Jahres-Vertrag mit Saudi-Arabien für die Supercopa
In den nächsten drei Jahren wird dieses neu konzipierte Turnier in Saudi-Arabien stattfinde, teilte der Präsident des spanischen Verbandes RFEF, Luis Rubiales (42) mit. Nun müssen Messi, Kroos, Ter Stegen, Benzema und Co. jedes Jahr im politisch umstrittenen Königreich ran. Im Gegenzug erhält der Verband laut spanischen Medienberichten rund 120 Millionen Euro.
Am 8. Januar trifft Real Madrid mit Toni Kroos (30) im ersten Halbfinale auf den Copa-del-Rey-Sieger Valencia. Einen Tag später muss der FC Barcelona mit dem deutschen Keeper Marc-André ter Stegen (27) gegen Atlético Madrid ran. Das Finale findet am 12. Januar statt, dafür legt die Liga eine Pause ein.
Spanische Supercopa ohne spanische Fans
Nach Angaben der zweitgrößten Tageszeitung in Spanien, „El Mundo“, haben die spanischen Vereine nur neun Prozent der verfügbaren Fan-Tickets für die beiden Halbfinals verkauft. Die Zahlen hier gelten für die Tickets, die von spanischen Fans gebucht wurden.
Real Madrid steht mit 700 verkauften Tickets an der Spitze, gefolgt von Barcelona mit 300, Atlético (50) und Valencia mit 26. Die britische Nachrichtenagentur Daily Mail berichtet, dass solch eine Reise etwa 1000 Pfund (umgerechnet etwa 1175 Euro) kosten würde.
Spanischer Supercup nicht im TV
Und das, obwohl die Spiele auch nicht im Fernsehen gezeigt werden! Vor wenigen Tage hat der öffentlich-rechtliche spanische TV-Sender TVE verkündet, die Spiele nicht auszustrahlen. Als Begründung für den Entschluss teilte die der Sender mit, dass die Menschenrechte in dem Golfstaat nicht respektiert würden. Erst vergangenes Jahr hatte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (34) erlaubt, dass Frauen ins Stadion dürfen, jedoch strikt getrennt von den Männern. Der spanische Fußballverband RFEF verteidigte seine Entscheidung. „Als Versuch, den Wandel zu unterstützen“, argumentierte der Verband seine Idee.
In Deutschland zeigen auch DAZN, SKY, Eurosport und die Öffentlich-Rechtlichen kein Interesse daran, die Spiele zu übertragen.