• Der ehemalige Meister-Trainer Christoph Daum glaubt nicht an „königsblaues Wunder“.
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Trainer tippt die Bundesliga: Christoph Daum: Absteiger und Meister stehen fest

Der frühere Meistertrainer Christoph Daum glaubt nicht mehr an den Klassenerhalt des FC Schalke 04.

Der 67-Jährige rechnet stattdessen damit, dass die Schalker als Tabellenletzter aus der Bundesliga absteigen werden. „Was gibt auf Schalke Anlass zum Optimismus? Wintertransfers wie Kolasinac oder Huntelaar? Der Klassenerhalt käme einem königsblauen Wunder gleich“, schrieb Daum und tippt die Schalker auf den 18. Platz.

Christoph Daum: „Klassenerhalt wäre königsblaues Wunder“

„Schalke wird die Zeche für zurückliegende Fehlplanungen mit dem Abstieg bezahlen. Was jedoch zuletzt auf Schalke stirbt, ist die Hoffnung – und kaum einer wünscht den Knappen den Abstieg.“ Am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) kommt der Tabellenführer Bayern München zum Rückrunden-Auftakt nach Gelsenkirchen.

Deutscher Meister wird erneut der FC Bayern München. Wenn überhaupt kann nur RB Leipzig dem Serienchampion in der Rückrunde noch gefährlich werden vermutet Daum. Einigen Traditionsklubs stehen aus seiner Sicht dagegen schwere Zeiten bevor.

Daum: „FC Bayern wird Meister – RB zweiter und BVB dritter“

„Die Bayern stellen mit Abstand die torgefährlichste Mannschaft und sollten die Abstimmungsprobleme in der Abwehr in den Griff bekommen. Trotz des vollen Terminkalenders werden Schlüsselspieler wie Kimmich, Gnabry, Pavard und Davies wieder ihre Bestform finden. Sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League zählen die Bayern zum Favoritenkreis“, so Daum.

„Bei RB Leipzig konnten die Spielerausfälle wie der von Konrad Laimer nicht problemlos kompensiert werden. Doch Trainer Julian Nagelsmann versteht es exzellent, sein offensivfreudiges Konzept an die jeweilige Herausforderung anzupassen. Das zweikampfstärkste Team der Liga wird bis zum Schluss um den Titel mitspielen“, erklärte der 67-Jährige.

„Der BVB stagniert auf hohem Niveau und muss die taktische Umstellung weg vom Ballzirkulationsspiel in die Breite, vom Angriffs-Pressing ohne die notwendige defensive Stabilität, noch vollziehen. Findet die Mannschaft ihre Balance, wird sie national und international weit vorne landen. Der BVB verfügt über einen starken Kader, scheint jedoch zu sehr von Torjäger Haaland abzuhängen. Spieler wie Sancho oder Reus müssen konstant ihre Form finden“, so Daum.

Gladbach landet bei Daum-Tipp nur auf Platz 6

Für Daum sichert sich Bayer Leverkusen das letzte Champions League-Ticket : „Trainer Peter Bosz hat die Mannschaft weiter entwickelt. Trotzdem fällt sie hin und wieder in Muster zurück, die mehr auf Attraktivität als auf das notwendige Ergebnisverhalten abzielen. Unnötige Punkteverluste sind die Folge und lassen die Qualifikation für die Königsklasse in Gefahr geraten.“

Der VfL Wolfsburg ist erster Anwärter in der Europa League: „Der VfL hat seine internen Unstimmigkeiten souverän ausgeräumt und nimmt Kurs auf die internationalen Plätze. Einziges Manko scheint die Chancenverwertung zu sein. Neben Wout Weghorst sollten noch andere Spieler in der Rückserie treffsicherer werden, um höhere Ziele anpeilen zu können.“

Für Daum schafft es Borussia Mönchengladbach gerade nur für die Europa League: „Die Borussia muss immer ans Limit gehen, um als Sieger den Platz zu verlassen. Spielerausfälle können nicht ohne Weiteres kompensiert werden, und die permanenten Umstellungen führen zu fehlender Konstanz. Der starke Zusammenhalt und die Gelassenheit des Umfelds befähigen die Gladbacher jedoch immer wieder zu außergewöhnlichen Leistungen. Abschreiben darf man sie im Rennen um die Champions-League-Plätze auf keinen Fall.“

Daum: „Mainz darf in die Relegation – Bielefeld steigt mit Schalke direkt ab“

Auf Platz 16 landet nach Daums Tipp der FSV Mainz 05: „Die Mainzer können in der Rückserie positiv überraschen. Sie haben in vielen Bereichen die Weichen für eine bessere Zukunft gestellt. Der neue Trainer Bo Svensson kann in relativer Ruhe mit dem bundesligatauglichen Spielerkader die Mission Klassenerhalt angehen. Darum traue ich den Mainzern zu, den drohenden Abstieg aus eigener Kraft abzuwenden.“

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Aufsteiger Arminia Bielefeld verpasst somit die Relegation und steigt laut Daum direkt ab: „Die Arminia wird bis zum Schluss hungrig bleiben, doch fehlende Angriffsstärke kann nicht durch mannschaftliche Geschlossenheit ausgeglichen werden. Bielefeld versucht einen konstruktiven Fußball zu spielen, doch die Durchschlagskraft eines Fabian Klos reicht für den Klassenerhalt nicht aus.“(dpa)

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