Trotz Rauswurf: Salihamidzic „ohne Groll” und bei Bayerns Meister-Feier dabei
Hasan Salihamidzic wird den FC Bayern „ohne Groll“ verlassen. Zum Abschied ließ sich der entlassene Sportvorstand gemeinsam mit Uli Hoeneß auf der Meisterfeier der Bayern blicken.
„Es geht immer um den FC Bayern. Das habe ich hier immer so gelebt und das bleibt auch so. Und eins will ich ganz klar betonen – das habe ich auch in allen Gesprächen mit Uli Hoeneß und Herbert Hainer gesagt: Ich möchte Freund des FC Bayern bleiben!“, sagte der Ex-Profi nach seinem Aus als Sportvorstand der Münchner der „Bild“-Zeitung am Samstagabend. „Ich habe meine Arbeit immer nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Vom ersten Tag bis zum letzten für den FC Bayern! So sollte das auch stehenbleiben.“
Die Bayern hatten die Trennung von Vorstandschef Oliver Kahn und Salihamidzic praktisch unmittelbar nach dem Gewinn der Meisterschaft durch das 2:1 beim 1. FC Köln verkündet. Im Gegensatz zu Kahn – dessen Abschied laut Klub-Präsident Hainer „nicht einvernehmlich“ erfolgte – war Salihamidzic in Köln dabei und jubelte mit der Mannschaft über den Titel.
Auf die Frage, ob Ehrenpräsident Hoeneß sein Freund bleibe, antwortete der 46-Jährige: „Ja! Ich bin ein Freund des Klubs. Und ich werde immer Freund des Klubs bleiben! Ich habe hier neun Jahre Fußball gespielt und war nun sechs Jahre im Klub als Sportdirektor beziehungsweise Sportvorstand – das bleibt für immer.“
Meisterdouble und Meisterfeier für die Bayern
Die Bayern haben derweil ihr viertes Meister-„Double“ auf einem vollbesetzten Marienplatz in der Münchner Innenstadt gefeiert. Die Männer-Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel und das Frauen-Team von Coach Alexander Straus wurden am Rathausbalkon von rund 20.000 begeisterten Fans empfangen. Die Stadt musste den überfüllten Platz bereits eine halbe Stunde vor Beginn der Party wegen Überfüllung für weitere Besucher sperren.
Um 18.28 Uhr brachten Spielführerin Lina Magull und Kapitän Manuel Neuer die jeweilige Schale auf den Balkon. Neben Klubpräsident Herbert Hainer und dem neuen Vorstandschef Jan-Christian Dreesen feierte auch Salihamidzic mit.
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) empfing beide Mannschaften an seinem Amtssitz mit den Worten: „Ihr wart jetzt schon ein paar Mal hier, aber sowas wie dieses Wochenende habe ich noch nicht erlebt.“ Der Erfolg der Frauen habe ihn an sein erstes Fußballspiel als Fan im Grünwalder Stadion erinnert, erzählte er – ein 11:1 der Bayern gegen Borussia Dortmund 1971. „Gratulation – und bis nächstes Jahr“, rief Reiter.
Die Männer hatten sich den elften Titel in Serie am Samstag mit einem 2:1 beim 1. FC Köln gesichert. Die Frauen zogen am Sonntag mit dem 11:1 gegen Turbine Potsdam nach und feierten ihre fünfte Meisterschaft. (dpa/ds)