Trainer Dino Toppmöller gibt Schiedsrichter Dr. Felix Brych die Hand und schaut dabei weg
  • Keines Blickes würdig: Trainer Dino Toppmüller war mit der Leistung von Dr. Felix Brych nicht zufrieden.
  • Foto: imago/Team 2

Umstrittene Tah-Szene: Schiri Brych macht Frankfurt-Coach „sprachlos“

Als Dino Toppmöller die hitzige Elfmeter-Debatte mit deutlichen Worten weiter anheizte, hielt Xabi Alonso energisch dagegen. „Es tut mir Leid, aber das sehe ich total anders“, entgegnete der Meister-Trainer von Bayer Leverkusen seinem Frankfurter Amtskollegen entschlossen, nachdem der „wichtige“ und befreiende Bundesliga-Heimsieg des Double-Gewinners gegen die Hessen durch die nervenraubende Diskussion immer mehr in den Hintergrund gerückt war.

Er habe „keinen Elfmeter gesehen“, betonte Alonso angesprochen auf die Szene, als Eintracht-Stürmer Hugo Ekitike in der 90. Minute kurz vor dem leeren Tor leicht von Jonathan Tah gestoßen worden war. Diese Meinung teilten die Frankfurter natürlich keineswegs. Eintracht-Coach Toppmöller und Sportvorstand Markus Krösche hatten einhellig einen „ganz klaren Elfmeter“ erkannt, die Eintracht fühlte sich von Schiedsrichter Felix Brych massiv benachteiligt.

Die Pfeife des Referees aus München war stumm geblieben, auch der Videoassistent schritt nicht ein: „Die Jungs sind niedergeschlagen und sehr sauer. Auch zu Recht“, betonte ein „sprachloser“ Toppmöller nach der 1:2 (1:1)-Niederlage in der BayArena.

Florian Wirtz mit Vorlage auf Victor Boniface zum Siegtreffer

Für Alonso aber sollte das Thema nicht die starke Leistung seiner Mannschaft inklusive eines fulminanten Joker-Einsatzes von Offensivstar Florian Wirtz überlagern. „Darauf können wir aufbauen“, sagte der Spanier, dessen Team nach zuvor zwei Remis in der Bundesliga wieder in die Erfolgsspur zurückfand und sich in der Spitzengruppe festsetzte.

Das war auch Wirtz zu verdanken, dessen Einsatz aufgrund seiner im Länderspiel erlittenen Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk lange fraglich gewesen war – von Problemen war beim dribbelstarken Zauberfuß nach seiner Einwechslung (64.) aber nichts zu sehen. Den Siegtreffer von Victor Boniface (72.) bereitete er mit einer Flanke vor.

„Ich weiß, was er in den letzten drei, vier Tagen durchgemacht hat mit Physios und Reha-Training, damit er überhaupt auf dem Platz stehen kann“, sagte Kapitän Lukas Hradecky, der um die Wichtigkeit des Ausnahmekönners weiß – vor allem in den kommenden drei Wochen, in denen für die Werkself weitere sechs Pflichtspiele in Champions League, Liga und DFB-Pokal anstehen. Schon am Mittwoch (18.45 Uhr/DAZN) wartet in der Königsklasse das Auswärtsspiel bei Stade Brest.

Enorm wichtiger Sieg für die Werkself

„Es geht weiter, jetzt beginnen die intensiven Wochen“, sagte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes: „Der Druck geht weiter.“ Und der Druck auf dem Double-Gewinner war nach einem durchwachsenen Saisonstart inklusive eines blamablen 2:2 im Heimspiel gegen Aufsteiger Holstein Kiel groß. Deswegen sei der Erfolg „brutal wichtig“ gewesen, betonte Nationalspieler Robert Andrich, der für die Leverkusener nach dem Führungstor durch Omar Marmoush (16.) sehenswert ausgeglichen hatte (25.).

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Und der vermeintliche Elfmeter kurz vor Schluss? Sei „auf keinen Fall“ ein strafbares Vergehen von Tah gewesen, sagte Andrich bei Sky, ehe er nachschob: „Es wäre nicht verdient gewesen, heute Frankfurt Punkte mitzugeben.“ (SID/js)

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