Bellingham, Reinier und Pongracic von Borussia Dortmund
  • Die Enttäuschung war ihnen ins Gesicht geschrieben: Für den BVB ist schon nach der Gruppenphase Schluss in der Champions League.
  • Foto: Getty Images

Nach peinlichem Aus: Experten rechnen gnadenlos mit dem BVB ab

Die 3:1-Niederlage Borussia Dortmunds gegen Sporting Lissabon am Mittwoch in der Champions League besiegelte das frühe Aus des BVB in der Gruppenphase der Königsklasse. Schnell kam viel Kritik an der Mannschaft auf. Nun meldeten sich auch Sky-Experte Didi Hamann und Weltmeister Jürgen Kohler zu Wort.

„Wenn du die ersten beiden Spiele gewinnst und dann nach fünf Spielen ausscheidest, ist das einer Dortmunder Mannschaft nicht würdig“, schrieb Hamann in seiner Kolumne bei Sky. Schuld an dieser Situation gibt Hamann nicht etwa vorrangig den Spielern, sondern vielmehr den Klubbossen. „Die Inkonsequenz der BVB-Führung ist ein Spiegelbild dessen, wie die Mannschaft jetzt auftritt: unentschlossen, halbherzig, zögernd“, erklärte er.

Für besonders fragwürdig halte er die Entscheidung, Edin Terzic auch nach Marco Roses Verpflichtung im Verein als Technischen Direktor zu halten, womit er unter anderem auch für die Kaderplanung zuständig ist. Das wirke auf ihn wie eine „Untergrabung“ Roses Autorität. „Der Fakt, dass Edin Terzic geblieben ist, wirkte auf mich so, als hätte man gesagt: ‚Naja, wir behalten den, falls irgendetwas passiert.‘ Und genau so spielen sie Fußball.“ Zudem unterstütze Terzic den neuen BVB-Trainer nicht konsequent.

Hamann glaubt nicht an Haalands Verbleib – und rät zu Fokus auf Bellingham

Bei der Frage nach der Zukunft des Topstürmers Erling Haaland zeichnet Hamann ein düsteres Bild. Seiner Meinung nach ist ein Verbleib in Dortmund nahezu ausgeschlossen – das Champions-League-Desaster sieht er als Mitgrund. „Die besten Spieler wollen in der K.o.-Runde der Champions League spielen“, erklärte er. Statt einer Fokussierung auf Haaland rät Hamann dem BVB eher dazu, sich auf Jude Bellinghams Verbleib und Karim Adeyemis Wechsel ins Ruhrgebiet zu konzentrieren und keine weitere Zeit mit Haaland zu „verschwenden“.


Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Beim Thema Bellingham warnt er vor der Gefahr der wachsenden Unzufriedenheit im Verein nach dem Champions-League-Aus. Lobend stellte er seine kämpferische Leistung sowohl in der Bundeliga als auch auf internationaler Bühne heraus. „Es ist für einen 18-Jährigen nicht zufriedenstellend, wenn er gefühlt der einzige ist, der sich richtig gegen die Niederlage stemmt“, gab Hamann zu bedenken.

Hamann: BVB wird gegen den FC Bayern München und den VfL Wolfsburg nicht gewinnen

Für den weiteren Ligabetrieb räumt Hamann den Dortmundern keine großen Erfolgschancen ein. So rechnet er weder gegen Spitzenreiter FC Bayern München noch gegen den VfL Wolfsburg mit einem Sieg – und das obwohl er die Bayern als „schlagbar“ bezeichnet. Aber: „Dafür musst du selbst performen! Im Moment sehe ich das bei den Dortmundern nicht.“

Das könnte Sie auch interessieren: Absturz! Königsklassen-Aus trifft den BVB „nicht nur finanziell”

„Fakt ist, dass Rose es nicht geschafft hat, das Beste aus dem Kader herauszuholen“, resümiert Hamann. Ein Trend, der auch an der Börse deutlich spürbar ist: Die Aktie sank von fast neun Euro zu Saisonbeginn auf 4,27 Euro direkt nach der Champions-League-Pleite und schwankt aktuell bei vergleichbaren Werten.

Jürgen Kohler kritisiert Führungsspieler

Der frühere BVB-Profi Jürgen Kohler kritisierte hingegen vor allem die Führungsspieler. In einem Interview mit „Spox“ und „Goal“ erklärte der 56-Jährige: „Mir ist das immer zu einfach, Marco Reus in den Mittelpunkt zu stellen. Wo ist denn Mats Hummels? Klar, er war gesperrt – aber war er in den letzten drei Jahren immer dieser Unterschieds-Spieler, den man gebraucht hätte? Ich glaube nicht.“

Auch Axel Witsel nahm er als erfahrenen Spieler in die Pflicht. „In den engen Spielen waren sie alle nicht da“, konstatierte Kohler. Und genau das sieht er als entscheidendes Problem. Im Gegensatz zu Bayern München, wo zahlreiche Spieler dazu in der Lage seien, Führung zu übernehmen, habe Dortmund „zu wenige Häuptlinge. Die meinen alle, sie wären welche, sind es aber nicht.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp