„Unfassbar schlecht!“ Der BVB kann die eigene Leistung nicht fassen
In nur vier Tagen schaffte es Nico Schlotterbeck aus dem Krankenstand in die Startelf von Borussia Dortmund – und war am Ende doch restlos bedient. „Unfassbar schlecht“ sei der BVB gegen die TSG Hoffenheim gewesen, sagte der Abwehrchef nach dem trostlosen 1:1 (0:0) am Sonntagabend bei DAZN: „Das war zu wenig, da nehme ich mich selbst nicht raus. Wir sind Borussia Dortmund, wenn wir mit einem Heimspiel gegen Hoffenheim oben dran bleiben können, dann müssen wir gewinnen.“
Stattdessen rutschte der BVB auf Platz acht ab, elf Punkte Rückstand sind es auf Tabellenführer Bayern München. „Wie wir hier in einem Heimspiel ohne Energie aufgetreten sind, ist unerklärlich“, sagte Schlotterbeck: „Das haben wir in der Pause auch angesprochen, da wurde es durchaus lauter. Aber es ist überhaupt nicht besser geworden.“
Das Team habe sich in der zweiten Halbzeit „unfassbar viele Ballverluste“ geleistet, „wir sind kaum in die gegnerische Hälfte gekommen.“ Dennoch ging der BVB durch Giovanni Reyna (46.) in Führung, kassierte durch Jacob Bruun Larsen (90.+1) aber noch den verdienten Ausgleich.
Blitz-Rückkehrer Schlotterbeck mit klarer Kritik
Gemeinsam müsse das Team die Versäumnisse nun „knallhart ansprechen, die Köpfe hoch nehmen“, sagte Schlotterbeck. Zum Jahresausklang beim VfL Wolfsburg sei ein Sieg am kommenden Wochenende „auf jeden Fall“ Pflicht.
Dass Schlotterbeck überhaupt mitwirken konnte, kam höchst überraschend. Am Mittwoch war er bei der Champions-League-Niederlage gegen den FC Barcelona (2:3) in der letzten Aktion umgeknickt, auch ein längerfristiger Ausfall war befürchtet worden. Stattdessen stand er nun in der Startelf.
„Es war schon extremes Risiko“, sagte der Nationalspieler: „Die Physios haben mir nicht unbedingt das Go gegeben, aber gesagt, dass es die Möglichkeit gäbe. Und dann wollte ich spielen.“
Sahin klagt: „Sauer und enttäuscht“
Auch Nuri Sahin sparte nicht mit Kritik. „Ich bin natürlich nicht zufrieden, sehr, sehr schwache Leistung, vielleicht die schwächste Leistung in dieser Saison“, sagte der Trainer nach dem Spiel: „Ich bin sehr, sehr sauer und enttäuscht, dass wir es nicht zu Ende verteidigen und wertvolle zwei Punkte einfach liegenlassen.“
Giovanni Reyna (46.) hatte den BVB direkt nach der Pause in Führung geschossen. Doch „das Tor hat uns nur für ein paar Minuten gut getan, am Ende war es das Gleiche wie in der ersten Halbzeit“, klagte Sahin: „Wir müssen das in der 90. Minute wegverteidigen, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen.“ Dies gelang aber nicht: Der ehemalige Dortmunder Jacob Bruun Larsen (90.+1) glich aus.
BVB bleibt deutlich hinter Erwartungen
„Es ist nicht zum ersten Mal passiert, dass wir im dritten Spiel einer englischen Woche Probleme hatten. Trotzdem musst du den Ball laufen lassen, viel Ballbesitz haben, Energie mit Torschüssen und guten Aktionen herbeiführen“, sagte Sahin: „Da spielen viele Faktoren eine Rolle, Verletzungen klar, aber das darf keine Ausrede sein.“
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Nach nun 14 Spielen belegt der BVB Platz acht, liegt elf Punkte hinter Bayern München, obwohl der Tabellenführer am Samstag seine erste Niederlage kassiert hatte. Vor der Winterpause geht es für die Borussia am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) noch zum VfL Wolfsburg. (sid/tm)