Herdi Bukusu vom VfB Lübeck jubelt
  • Der VfB Lübeck um Stürmer Herd Bukusu kann den finanziellen Kollaps mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit abwenden.
  • Foto: imago/Susanne Hübner

„Unser Fanshop fliegt auseinander“: Der VfB Lübeck rettet sich vor der Insolvenz

Der VfB Lübeck hat die drohende dritte Insolvenz seiner Vereinsgeschichte abgewendet. Eine Million Euro benötigte der Regionalliga-Klub für die Rettung. Um 18.05 Uhr an diesem Sonntag veröffentlichte der VfB auf seinem Instagram-Kanal, dass die Summe zusammengekommen ist.

Das Geld kam vor allem über Spenden, Aktionen im Fanshop und Verzichte von Gläubigern zustande. „Der VfB lebt!“, schrieb der Verein. „Durch großzügige Spenden von Jung und Alt, von Klein und Groß, aus Lübeck, Hamburg und ganz Deutschland ist es gelungen, das Unmögliche möglich zu machen“, hieß es weiter. „Tränen, Schweiß und Ungewissheit prägten die letzten Stunden. Schlaflose Nächte und unzählige Gespräche haben letztendlich aber dazu geführt, dass der VfB Lübeck die drohende Insolvenz abgewendet hat!“

Der Verein hatte am Freitag bereits mitgeteilt, dass man sehr zuversichtlich sei, die benötigte Summe zu erreichen. Entsprechend hatte man darauf verzichtet, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht zu stellen. Auch die Spieler des VfB halfen kräftig mit, um das Geld zusammenzutrommeln. So agierte zum Beispiel Torwart Noah Oberbeck als Verkäufer im Fanshop. „Unser Fanshop fliegt auseinander, der Online-Shop fliegt auseinander. Die Welle der Solidarität im Umland und in Lübeck ist ungebrochen“, jubelte Aufsichtsratschef Carsten Abbe im NDR.

VfB Lübeck war von Millionen-Loch überrascht worden

Am Dienstag hatte der VfB die Öffentlichkeit über das Millionen-Loch in der Vereinskasse informiert. Eine externe Revision hatte bei dem früheren Zweitligisten ergeben, dass die Etatlücke für die aktuelle Regionalliga-Saison nicht nur 300.000 Euro, sondern eine Million Euro umfasst. „Wir sind alle extrem überrascht worden“, erklärte Abbe im NDR. „Wir haben uns die Unterlagen angeguckt, alte Protokolle und alte Bilanzen gesichtet und haben uns extern noch mal einen Berater gesucht, der darüber guckt.“ Die Lübecker hatten bereits 2008 und 2013 Insolvenz anmelden müssen.

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Mit der Rettung hat der VfB Lübeck seine finanziellen Sorgen aber noch nicht hinter sich gebracht. „Die Million ist quasi die Operation am offenen Herzen, wir müssen danach in die Reha-Phase gehen“, sagte Abbe. Auch sportlich lief es für den Absteiger aus der 3. Liga in dieser Regionalliga-Saison eher bescheiden. In der Tabelle der Regionalliga Nord stehen die Lübecker zwischen den zweiten Mannschaften des HSV und des FC St. Pauli auf Platz zehn.

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