VfB Stuttgart bestätigt: Wamangituka ist gar nicht Wamangituka!
Silas Wamangituka ist nicht Silas Wamangituka. Der Profi des VfB Stuttgart spielte jahrelang unter falscher Identität, wie der Verein nun offiziell bestätigte. Welche juristischen, sportlichen und menschlichen Konsequenzen das haben wird, ist derzeit noch völlig offen.
Der VfB-Stürmer habe dem Verein „kürzlich offenbart, dass er Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers geworden ist und Wamangituka nicht sein richtiger Name ist“, teilten die Stuttgarter mit. Grund dafür soll ein früherer Berater von Wamangituka, der eigentlich Silas Katompa Mvumpa heißt, gewesen sein.
Silas Wamangituka: Stuttgart-Profi spielte unter falscher Identität!
Unter seinem richtigen Namen erhielt Silas 2017 ein Visum in Belgien für ein Probetraining beim RSC Anderlecht. Damals war er 19 Jahre alt. Für den Vertragsabschluss sollte er offenbar zurück in den Kongo reisen und mit einem neuen Visum zurückkehren.
Der Berater, dessen Namen dem VfB bekannt ist, soll Silas jedoch„unter massivem Druck davon überzeugt haben, dass er nicht mehr nach Europa zurückkehren dürfe, wenn er Belgien einmal verlässt und in den Kongo abreist“, heißt es von Seiten der Stuttgarter. „Der Vermittler, so Silas, habe seine Identitätsangaben geändert und ihm Papiere als Silas Wamangituka (einem Namen seines Vaters) sowie mit einem um genau ein Jahr geänderten Geburtsdatum, 6. Oktober 1999, verschafft.“
Silas Katompa Mvumpa spielt mit falschem Namen für den VfB Stuttgart
Vor etwas mehr als einem Jahr war die Identität von Silas erstmals angezweifelt worden. Daraufhin habe sich Silas seinem engsten Kreis anvertraut – „trotz weiter großer Angst vor seinem bisherigen Vermittler und dessen Drohungen“, schreibt der VfB. Inzwischen habe sich der Spieler gemeinsam mit den Verantwortlichen des Vereins um gültige Dokumente gekümmert und diese erhalten.
„Silas bleibt der Spieler und der Mensch, der sich in die Herzen unserer Fans und seiner Mitspieler gespielt hat, seit er hier in Stuttgart ist. In Bezug auf die Namensänderung ist er vor allem Opfer“, stellt Sportdirektor Sven Mislintat klar. Er und Thomas Hitzlsperger stehen in Kontakt mit DFB und DFL und gehen davon aus, dass Silas eine gültige Spielberechtigung besaß und weiterhin besitzt.
HSV-Profi Bakery Jatta: Auch bei ihm gibt es Zweifel an der Identität
„Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt und mir auch um meine Familie im Kongo große Sorgen gemacht“, wird Silas in der Stellungnahme des VfB zitiert. „Es war ein schwerer Schritt für mich, meine Geschichte zu offenbaren. Erst durch die Unterstützung meiner neuen Berater habe ich mich dies getraut. Mir ist klargeworden, dass ich keine Angst mehr haben muss und wir gemeinsam alles auf den Tisch bringen können.“ Er sei „sehr erleichtert und hoffe, dass ich damit auch anderen Spielern Mut machen kann, die ähnliche Erfahrungen mit Vermittlern machen mussten“.
Auch an der Identität von HSV-Profi Bakery Jatta wurden in der Vergangenheit immer wieder Zweifel geäußert. Ihm wird vorgeworfen, angeblich der zwei Jahre ältere Bakary Daffeh und mit falschem Pass nach Deutschland eingereist zu sein. Belastende Beweise gibt es dafür allerdings derzeit noch keine.