Rostock Fans schießen mit Raketen auf den Gästeblock

Hansa-Fans beschießen den Dresdener Gästeblock mit Feuerwerksraketen. Foto: IMAGO/Fotostand

Viele Verletzte nach Eskalation im Ost-Derby – Rostock-Boss: „Wir müssen handeln!“

Was für üble Bilder mal wieder aus dem Fußball-Osten. Die schlimme Bilanz: Bei den schweren Krawallen beim Spiel der 3. Liga zwischen dem FC Hansa Rostock und Dynamo Dresden (1:0) sind nach Angaben der Polizei Dutzende Menschen verletzt worden.

Wie das Polizeipräsidium Rostock mitteilte, wurden insgesamt 13 Beamte verletzt sowie fünf Stadion-Mitarbeiter bei einem Angriff auf den Catering-Bereich der Gäste-Fans. Überdies mussten den Angaben zufolge am Samstag weitere 33 Personen durch Sanitäter im Stadion behandelt werden.

Ost-Derby: 13 Polizisten verletzt – Angriff auf Kiosk

Bei dem brisanten und als Risikospiel eingestuften Ost-Duell war die Situation in der Halbzeitpause eskaliert. Nachdem vor dem Spiel und während der Pause aus dem Rostocker Fan-Block Feuerwerkskörper gezielt auf Spieler und Dresdner Fans abgeschossen worden waren, zerstörten Dynamo-Anhänger eine Abtrennungsscheibe und versuchten, in den Hansa-Block zu kommen.

„Dieser Pyrobeschuss ist völlig inakzeptabel“, sagte Hansa Vorstandsvorsitzende Jürgen Wehlend. „Stellen Sie sich vor, so ein Feuerwerkskörper trifft jemanden oder es wird ein Kind verletzt. Das sind unentschuldbare Dinge.“

Fans von Hansa Rostock und Dynamo Dresden sorgten für einen Pyro-Exzess auf den Rängen. IMAGO/Andy Bünning
Bei Hansa Rostock gegen Dynamo Dresden wird Pyro gezündet.
Fans von Hansa Rostock und Dynamo Dresden sorgten für einen Pyro-Exzess auf den Rängen.

„Um gewalttätige Übergriffe zu verhindern, wurden in Zusammenarbeit zwischen Landes- und Bundespolizei unverzüglich Kräfte im betreffenden Bereich eingesetzt und die Situation unter Kontrolle gebracht“, teilte die Polizei mit. Während des Einsatzes war die Partie knapp eine halbe Stunde unterbrochen. Insgesamt waren rund 1300 Beamte der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern und der Bundespolizei im Einsatz.

Die Rostocker Vereinsführung eine schnelle Aufarbeitung mit der Polizei und beiden Klubs angekündigt. „Wir werden uns am Montagvormittag mit der Landespolizei treffen und dort eine Auswertung auch auf der Basis des Videomaterials vornehmen“, sagte Rostocks Boss Wehlend. „Natürlich bedauern wir, was da passiert ist. Natürlich verurteilen wir Gewalt jeder Art. Aber am Ende wird es darum gehen, dass Hansa handelt. Dass wir unter Beweis stellen, dass wir etwas tun“, sagte Wehlend. „Wir müssen erst handeln und dann darüber reden – nicht umgekehrt.“

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Neben den Ausschreitungen im Stadion sind nach Polizeiangaben bereits im Vorfeld des Spiels weitere Straftaten begangen worden. Dazu gehören Sachbeschädigungen, Nötigung im Straßenverkehr, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz sowie Verstoß gegen das Waffengesetz. Drei Tatverdächtige seien identifiziert worden. Zudem sei ein Strafverfahren wegen Raubes von Fan-Utensilien eingeleitet worden. (dpa/mb)

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