Nuri Sahin auf einer Pressekonferenz
  • Bedient: Nuri Sahin fehlen ein halbes Dutzend verletzte Spieler vor dem Barca-Spiel.
  • Foto: IMAGO/Maximilian Koch

Vor Barcelona-Kracher: BVB-Trainer Sahin klagt die FIFA an

Nuri Sahin verlas mit saurer Miene üble Nachrichten aus dem Lager der Kranken und Verletzten. Im Verlauf der Pressekonferenz zum Champions-League-Kracher gegen Hansi Flick und den FC Barcelona steigerte sich der Trainer von Borussia Dortmund dann in eine heiße Anklage gegen den Fußball-Weltverband FIFA: Die Stars, schimpfte Sahin, werden verheizt, ohne Rücksicht auf die Gesundheit.

„Gerade für die Nationalspieler ist das kaum ertragbar“, sagte Sahin, den erneut ein halbes Dutzend Ausfälle quälen. Niklas Süle werde schon wieder monatelang fehlen. Andere Trainer hätten bereits ähnliche Brandreden gehalten: „Nicht Pep Guardiola, nicht Jürgen Klopp haben das ändern können“, betonte er, „sehr wahrscheinlich wird die FIFA jetzt auch nicht sagen: Wenn Nuri Sahin was sagt, werden wir das ändern.“

„Keine Ausreden“ trotz vollem Spielplan

Die Klub-WM im neuen Vier-Wochen-Format zerfetzt im Sommer 2025 jegliches Bemühen um Regeneration. „Ich weiß gar nicht, wann ein Gregor Kobel überhaupt Urlaub machen soll”, hat Sahin bei der Saisonplanung festgestellt, die Belastung sei „viel zu hoch. Das sieht man bei allen Topmannschaften.“ Auch in Barcelona. Zur Wahrheit gehört allerdings, dass BVB-Klubchef Hans-Joachim Watzke das Großturnier für eine geniale Idee hält.

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Sahin hat keine Wahl – er muss sich mit Barcelona beschäftigen. Ohne Süle, der erneut eine „schwere Verletzung“ der rechten Syndesmose erlitten hat, ohne Waldemar Anton, Julian Brandt, Karim Adeyemi oder Filippo Mane. „Wir suchen keine Ausreden“, versicherte der BVB-Coach, „wir werden eine starke Mannschaft aufbieten und sehr, sehr mutig sein.“

Beim Weihnachtssingen am Sonntag hatte Sahin noch mitgeschunkelt, der Frust des 1:1 bei Borussia Mönchengladbach war verflogen. Auch am Dienstag strahlte der Trainer durchaus Vorfreude aus, weil ein Flutlicht-Spitzenspiel ansteht. Das Ziel wird sein, es besser zu machen als der FC Bayern, der in Barcelona 1:4 unterging. Emre Can wird dabei Nico Schlotterbeck gegen den früheren BVB-Star Robert Lewandowski und Lamine Yamal zur Seite stehen.

Flicks Tormaschine trifft auf Dortmunder Heimstärke

Auch Flick ist keineswegs sorgenfrei. Wegen allzu heftiger Proteste bei Betis Sevilla (2:2) droht dem früheren Bundestrainer in der Liga eine Zwei-Spiele-Sperre. Damit würde er in Dortmund zum letzten Mal in diesem Jahr auf der Bank sitzen. „Ich habe zu niemandem etwas gesagt“, beteuert Flick jedoch, der Klub erwägt einen Einspruch.

Mit Barca ist Flick Tabellenführer in Spanien, aber nach einem Start mit sieben Ligasiegen und einem 4:0-Triumph bei Real Madrid hakt es nun. 19 Tore haben die Katalanen in der Liga kassiert, sechs mehr als der Tabellen-15. Dafür läuft die Tormaschine mit 50 Treffern in 16 Spielen, 16 erzielte allein Lewandowski, der überdies siebenmal in fünf Champions-League-Partien getroffen hat. Er wird mit Raphinha, Pedri und den anderen Hochbegabten mächtig an den Dortmunder Ketten zerren.

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Allerdings ist der BVB zu Hause in der Königsklasse eine völlig andere Mannschaft als auswärts in der Bundesliga. Im Signal-Iduna-Park hat er das Gefühl einer Festung, die uneinnehmbar ist. Allem Ärger zum Trotz.

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