Vor WM-Spiel gegen Schweden: Klinsmanns Rücktritt wurde geheim vorbereitet
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war ein Rücktritt von Bundestrainer Jürgen Klinsmann im Falle einer Niederlage gegen Schweden im Achtelfinale akribisch vorbereitet worden. „Sofort nach dem Spiel. Da hatten wir – also Klinsmanns Medienberater Roland Eitel und ich – den Plan dafür gemacht, wie das dann ablaufen würde“, erzählte der prominente deutsche Sportanwalt Christoph Schickhardt in einem Interview der „Ludwigsburger Kreiszeitung“.
„Wir konnten Jürgen Klinsmann immerhin überreden, dass er in einem einberufenen Interview zurücktritt. Wir hatten für den Fall der Fälle einen Anzug im Münchner Bahnhof deponiert und einen gesonderten Raum angemietet für den Fall eines Ausscheidens. So hätten wir uns zumindest noch kurz zurückziehen können“, sagte Schickhardt, zu dessen Klienten Bundestrainer Julian Nagelsmann und dessen Vorgänger Hansi Flick und Joachim Löw gehören. Anzug und Raum wurden nicht benötigt, weil die DFB-Elf das Spiel mit 2:0 gewann. Deutschland wurde am Ende WM-Dritter.
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Der Rückzug erfolgte dann kurz nach der WM. „Am Montag nach der WM war Jürgen Klinsmann klar, dass er nicht weiter macht. Weil er es nicht konnte. Er war fertig. Er hat danach erzählt, dass er monatelang nicht richtig schlafen konnte“, sagte Schickhardt. (dpa/bv)